Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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auf einen andern werfen oder nur irgendwie auf das Wort 
eines andern hören. Sie kennt nur einen Bräutigam, 
indem sie als Braut ganz aufgeht, nur ein Haupt, dem sie 
als Leib ganz unterworfen ist. Das ist das Vorbild christ¬ 
licher Ehe, welche diese geheimnißvolle Verbindung im 
Leben darstellen soll, um so das große Geheimniß in 
Christo und der Kirche zu werden. 
Daher sagt denn der hl. Paulus, der Mann ist das 
Haupt des Weibes, wie Christus das Haupt der Kirche; 
aber wie die Kirche Christus unterworfen, so seien es die 
Frauen den Männern. Männer, liebet euere Weiber, wie 
Christus seine Kirche geliebt. Weiber, liebet euere Mäuner, 
daß ihr ihnen gehorcht wie die Kirche Christo. 
Männer liebet euere Weiber wie Christus seine Kirche 
geliebt. Was suchte Christus? Nicht seinen Ruhm, nicht 
seine Bequemlichkeit, nicht Genüsse, nicht Reichthümer 
sondern in Schmach, in Armuth, in Verachtung, in Blut, 
in Wunden suchte er seine Braut; heiligte sie, um in ewiger 
Vermählung bei ihr zu bleiben. Aber hat er denn selber 
gar keine Freude? Eine unendliche; aber diese ist das 
Glück seiner Braut und ihrer Kinder in der Herrlichkeit 
des Himmels: seine Freude ist die Liebe, der Gehorsam, 
der Opfergeist seiner Braut und ihre Mutterliebe zu all 
den Millionen Kindern, ihre Ausdauer, ihre Geduld in 
zähllosen Leiden. 
Männer liebet euere Weiber wie Christus seine Kirche 
geliebt. Suchet also nicht euern Vortheil, nicht Geld 
nicht Genüsse, sondern einzig und allein das Wohl euerer 
Weiber. Vergesset daher nicht die Worte des hl. Chry¬ 
sostomus: „Die Genossin deines Lebens, die Mutter 
deiner Kinder, den Grund und die Gelegenheit jeglicher 
Freude darfst du nicht mit Furcht und Drohungen an dich 
binden, sondern mit Liebe und Wohlwollen. Deswegen 
sei sie dir unterworfen, daß sie um so mehr geliebt werde." 
(Chrys. in Eph. V.) 
Jgitalisierungsvorlage: 
 
Erzbischöfliche Diözesan 
x-Planck-Institut für Bildungsforschung 
D 
nd Dombiblioth
	        
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