Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Wie nun die jungfräuliche Vermählung Marias mit 
Joseph das Vorbild der Vereinigung Christi mit seiner 
Kirche ist, so muß die christliche Ehe das Abbild jener 
Vereinigung sein. So wird die Ehe zum großen Geheim¬ 
niß in Christo und in der Kirche. Um dies Geheimniß 
so weit nothwendig, recht zu verstehen, erkläre ich die 
Epistel (Eph. V.) aus der Brautmesse und mache die ehe¬ 
liche Liebe und Treue zum Mittelpunkt des Ganzen. 
Betrachtet nun nach der Lehre des hl. Paulus die 
gegenseitige Verbindung und Liebe Christi und seiner Kirche. 
Christus ist das Haupt der Kirche, diese sein Leib. Er 
selbst aber der Erlöser dieses Leibes. Er hat seine Kirche 
geliebt und seinen Vater im Himmel durch die Mensch¬ 
werdung gleichsam verlassen und verlassen seine Mutter 
die Synagoge, um sich für seine Braut hinzugeben, die¬ 
selbe in der Wassertaufe durch das Wort des Lebens zu 
heiligen und sich dieselbe ohne Mackel und Mängel herr¬ 
lich darzustellen. So hat er sich mit seiner Braut für 
immer vermählt. „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis 
an's Ende der Welt." Ganz natürlich. Oder ist denn das 
Haupt nicht dort, wo der Leib? 
Die Liebe und Treue der Kirche zu Christus könnet 
ihr wie mit leiblichen Augen sehen und betrachten. Sie 
offenbart sich, wie der hl: Paulus schreibt, in Gehorsam, 
in Unterwürfigkeit. Was hat die Kirche nur für die 
Heiligkeit der Ehe bis auf diese Stunde schon gekämpft 
und gelitten? Warum leidet sie heute so viel in ihrem 
Oberhaupte, in ihren Bischöfen und Priestern, in so vielen 
frommen Seelen? Warum fließt das Martyrblut ihrer 
edelsten Kinder heute noch? Warum will sie lieber noch 
weit mehr leiden, als mit der Welt und den Irrthümern 
der Neuzeit sich aussöhnen? Warum? Die Braut 
Jesu Christi liebt ihren Bräutigam so innig, so treu, daß 
sie lieber alles leiden will, als ihren Blick nur irgendwie 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
M 
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Erzbisch 
Dom
	        
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