124 -
Wahrheiten bei Zeit und Gelegenheit andern mittheilen;
ja ihr könnet leicht in Fälle kommen, wo ihr dieselben
nicht bloß Söhnen und Töchtern und Brautleuten, sondern
sogar Verheiratheten zurufen sollet. Ob verheirathet oder
nicht, haben wir alle Gott zu danken für das heilige
Sakrament der Ehe und für die darauf gegründete christ¬
liche Familie.
Ob verheirathet oder nicht, sollen wir zu Gott, der
seine Allmacht besonders durch Schonen und Erbarmen
offenbart, täglich beten: Er möge doch seine und seines
Gesalbten Feinde demüthigen, daß jene Tage des Blutes
und der Thränen nicht bloß nicht über uns, sondern über
gar kein Volk, über gar keine Stadt hereinbrechen, sondern
daß alle ein ruhiges und stilles Leben führen in aller
Gottseligkeit und Ehrbarkeit, und so nach dem Willen
Gottes zur ewigen Glückseligkeit gelangen.
XIV.
Die Ehe, ein Abbild der Vereinigung Christi
und der Kirche — eheliche Liebe und Treue.
Maria war mit Joseph, wenn auch in jungfräulicher
doch in wahrer Ehe vermählt. Diese Geheimnißvollste
aller Ehen behandelt jener große hl. Thomas mit der ihm
eigentlichen Klarheit und Tiefe an einigen Stellen seiner
unsterblichen Werke (p. III. q. 29; in Mth. C. I) und wenn
er nach den Gründen fragt, warum Maria mit Joseph
vermählt war, findet er auch einen in der Beziehung
dieser Ehe zur hl. Kirche; denn durch sie wird die
Kirche gleichsam vorgebildet; denn auch die Kirche ist
Jungfrau und mit einem Manne, mit Christus vermählt.
Digitalisierungsvorlage:
VErzbischöfliche Diözesan¬
x-Planck-Institut für Bildungsforschung
Dund Dombibliothe