Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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— Wem sollte da nicht bangen? Es fürchtet der Gerechte; 
aber er verzagt nicht: denn Gott erscheint nicht bloß, 
diesen Vertrag mit den Brautleuten abzuschließen, sondern 
auch ihnen reichliche Gnade mitzutheilen, denselben genau 
und gewissenhaft zu erfüllen. 
Nach der Lehre des hl. Apostel Paulus, nach der 
einstimmigen Ueberlieferung der hl. Väter ist die christliche 
Ehe das Abbild der Vereinigung Christi mit seiner Kirche. 
„Wie daher Christus und die Kirche in ihrer Vereinigung 
das Licht der Welt und das Salz der Erde sind, welcher 
sie alle Wahrheit und Gnade vermitteln, so bringen Mann 
und Weib in ihrer sakramentalen Verbindung in ihre 
häusliche Welt ein übernatürliches Lebenselement, das auf 
alle Verhältnisse des Familienlebens einen segensreichen 
Einfluß ausübt. (Rive p. 113.) Was ist die Folge 
hievon? Vom Altare aus führt in jede christliche Familie 
ein dreiarmiger Gnadenstrom, solange er durch das Tod¬ 
sündenleben der Eheleute in seiner Strömung nicht 
gehindert wird. So wird die Herrlichkeit des Ehevertrages 
durch den Gnadenreichthum vollendet. 
Um nun diese ebenso erhabene als trostreiche Wahr¬ 
heit klar zu verstehen und für das Leben zu verwerthen 
betrachtet sie in jenem Lichte, welches der hl. Geist in der 
Kirchenversammlung von Trient, über dieselbe so reichlich 
ausgegossen hat. 
Diese Gnade nämlich vervollkommnet und befestigt nach 
der Lehre jener hl. Kirchenversammlung die natürliche 
Liebe der Ehegatten. Ihr alle, die ihr nicht mehr in den 
Tagen der Bekanntschaft lebet, wo die sinnliche Liebe in 
ihrer Gewalt nur zu oft alle Schranken der Gebote durch¬ 
bricht, ihr alle, die ihr schon Jahre lang im Ehestand 
gelebt, wo Alter oder Mühsal oder Sorgen und Kummer 
euch die Schönheit und Kraft der Jugend weggenommen, 
wo ihr durch die gegenseitigen Leidenschaften und Sünden 
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Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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Digtalsserungsvofage. 
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Derbisch 
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