Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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tiefer betrachten, und je mehr wir fade Bücher und 
Schriften und Blätterchen durchlesen, desto gedankenloser 
werden wir Tag für Tag. Aber ob wir daran denken 
oder nicht, das ändert die Sache nicht, setzt uns 
aber der Gefahr ewiger Verdammniß aus. Gott tritt 
also Rechte ab, — das ist die eine Seite des Ver¬ 
trages. Wo ist die andere? Der allmächtige Gott fragt 
euch durch den Priester: „Wollet ihr nach meiner Anord¬ 
nung die Ehe eingehen? Wollet ihr vom Rechte, das ich 
euch abtrete, nur nach meinen Geboten Gebrauch machen?" 
Und ihr antwortet? „Ja!" Was heißt das? Wir wollen 
einander die eheliche Treue halten in allen Versuchungen, 
wir wollen in aller Liebe bis zum Tode vereinigt bleiben 
wie Christus mit seiner Kirche verbunden ist; wir wollen 
in ehelicher Keuschheit miteinander leben, wie es Kindern 
der Heiligen geziemt; wir wollen unsere Kinder als Glieder 
der einen hl. katholischen Kirche für den Himmel erziehen. 
Das ist die andere Seite des Vertrages, den euere 
Schutzengel für euch unterschreiben; er bleibt aufbewahrt 
für den Gerichtstag. um einst im Himmel enere Freude 
zu sein oder — was Gott verhüten möge — in der Hölle 
das ewige Feuer zu nähren. 
Saget nun selbst, ist es noch auffallend, daß manche 
Braut am Altare weint, oder ist es nicht vielmehr 
unbegreiflich, daß nicht alle weinen? Doch was sag' 
ich weinen? Warum nicht beben im Angesichte Gottes, 
der dem Menschen feierlich Hoheitsrechte abtritt, um ihn 
über deren Gebrauch bald zur Rechenschaft zu ziehen nach 
dem Wortlaute des Vertrages? Welches Brautpaar sollte 
nicht wie jener Zöllner weit hinten im Tempel stehen 
bleiben, ausrufen: „Herr, Gott, sei mir armer Sünder 
gnädig!" Wer sollte nicht zittern? Der Gedankenlose, 
der Leichtfertige, der Sinnenmensch, der Ungläubige 
aber ist das nicht wie ein Vorzeichen ewiger Verdammniß? 
Digtalsjerungsvortage 
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Erzbischöfliche Diözesan¬ 
x-Planck-Institut für Bildungsforschung 
 
ind Dombi
	        
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