Full text: Hug, Gallus J.: ¬Die christliche Familie im Kampfe gegen feindliche Mächte

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Also ist auch der Ehevertrag heilig wie die übrigen 
Sakramente. Weil es sich aber um eine Wahrheit handelt, 
von deren genauen Kenntniß das zeitliche und ewige 
Wohl Vieler abhängt, habet ihr ein Recht auf die volle 
Entwicklung derselben, und diesem Rechte enspricht meine 
Pflicht, die Wahrheit lichvoll vor euer Auge zu stellen. 
Nach der Anordnung der hl. Kirche, welche von Christus 
zur Behüterin und Wächterin der Ehe bestimmt worden, 
sollen die Brautleute vor ihrem Seelsorger und zwei 
Zeugen die Ehe schließen, nur so ist unter Katholiken eine 
rechtmäßige Ehe möglich. So erscheint ihr denn am Altare 
Gottes vor dem Priester, um vor dem allmächtigen Gott 
die Ehe einzugehen. Er ist euer Zeuge. Was frägt euch 
der Priester am Altare? „Ich frage euch jetzt vor Gott 
dem Allmächtigen und allen Anwesenden." (Rit. Rom. Sang.) 
Welch' ein Wort! Vor Gott dem Allmächtigen, welcher 
anwesend ist wie die Zeugen, welche ihr Gespiel nennet. 
Was fragt der Priester den Bräutigam? Nehmet ihr 
diese hier gegenwärtige Brant zu euerer rechmäßigen 
Ehefrau an und wollet ihr euch gegen dieselbe jeder Zeit 
betragen, wie es Gott in seinem hl. Gesetze befohlen hat? 
Aehnlich fragt er die Braut in Bezug auf den Bräutigam 
vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte, und ihr ant¬ 
wortet: „Ja" und reichet einander die Hand zum ewigen 
Bunde! Vor wem? Vor dem dreieinigen Gotte und 
seinem Gesalbten Jesus Christus. Sobald beide dies „Ja" 
vor dem allmächtigen Gotte ausgesprochen, habet ihr auch 
das hl. Sakrament der Ehe empfangen. 
Was nun ist die nächste Folge hievon? Der hl. 
Paulus antwortet: „Das Weib hat keine Macht über 
ihren Leib, sondern ihr Mann. Ebenso hat auch der 
Mann kein Recht über seinen Leib, sondern das Weib." 
(I Corr. VII, 3.) Was will das sagen? Der hl. Chry- 
sostomus erklärt diese Stelle wunderschön. (H. XIX, in 
Digitalisierungsvorlage: 
L 
Erzbischöfliche Diözesan 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
10 
nd Dombibliot 
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