Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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losigkeit den Hauswirt anzugehen. Denn nach einiger 
Zeit, als Cornelius über die Hausflur ging, womit 
die Gebirgshäuser versehen sind, hörte er aus einer 
anstoßenden Thüre laut reden; er blieb stehen und 
lauschte. Und was hörte er? Der alte Bauer betete 
noch für sich allein ein besonderes Nachtgebet und betete 
in demselben auch herzlich für seine beiden Nachtgäste, 
daß unser Herrgott doch auch der beiden jungen Herren 
Seelen, die von ihm gar wenig zu wissen scheinen, sich 
annehmen und sie zu sich wenden möge. Das ging 
aber dem jungen Cornelius gewaltig ans Herz. Es 
war ihm unbegreiflich, was denn diesen alten Bauern 
er junger Mensch und sein Freund eigentlich angehe, 
daß er so dringend für ihn betete. Kein Wunder also, 
daß ihm bei diesem Vorfalle zum erstenmal innerlich 
etwas davon aufging, was die „Gemeinschaft der 
Heiligen" für den Christen bedeute. Noch klarer und 
deutlicher aber muß diese allen denen werden, die in 
einem christlichen Hause aus und ein gehen, sei es als 
Kinder, sei es als Gäste, wenn sie den christlichen 
Hausvater nicht bloß für sie und die Mitchristen beten, 
sondern auch gerne und freudig Opfer 
bringen sehen, um an allen großen Werken, welche 
die Kirche zum Seelenheile aller ihrer Glieder unter¬ 
nimmt, teil zu haben. Es muß ihnen dann innerlich 
ein Licht aufgehen, daß die katholische Kirche als treue 
Mutter alle ihre Kinder mit einem großen Bande um¬ 
schlingt und wie mit sich, so einzeln unter sich verbunden 
hält, und zwar nicht bloß die, welche im Fegfeuer leiden 
und schon im Himmel triumphieren, und daß dieses 
Band kein anderes ist als das der Liebe, die sich, 
um mit Goethe zu reden, „wunderthätig im 
Gebet erfüllt". Die rechte Stellung zur Kirche 
verlangt also von dem katholischen Manne Opfer¬ 
willigkeit und werkthätige Teilnahme 
** 
Digitalisierung. 
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Max Planck institute for uman Developme
	        
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