Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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tiefen Andacht, die er in Gebet und Betrachtung allezeit 
an den Tag legte. Das dreifache Patengeschenk war 
also für den Täufling von glücklicher Vorbedeutung 
gewesen. Nun liegen ja aber alle diese Tugenden und 
ihrer noch mehrere bereits im Keime beisammen in 
jeder Kindesseele; sie bilden das Angebinde der heilig¬ 
machenden Gnade, welche das Kind in der Taufe 
empfangen hat. Es bedarf also der Obhut und Wach¬ 
samkeit des väterlichen Gärtners, daß die junge An¬ 
pflanzung der christlichen Tugenden nicht niedergetreten 
oder ausgerauft werde, sondern in fröhlichem Wachs¬ 
tume sich entfalte. Nicht bloß die Mutter, auch der 
Vater muß dafür sorgen, daß die Kinder dem heiligen 
Augustinus nicht nachzuklagen brauchen: „Noch so kleine 
Kinder und schon so große Sünder!" 
In der altehrwürdigen Basilikakirche St. Denis 
bei Paris befindet sich eine Schatzkammer mit vielen 
Kostbarkeiten, welche die französischen Könige dahin 
geschenkt haben, darunter herrliche, goldene Kronen, die 
hohen Wert besitzen. Das sind aber lauter Sachen, 
welche die modernen Diebe, die sich bekanntlich aus 
Sakrilegien nichts machen, und die Kirchendiebstähle 
nicht ernster nehmen als andere auch, bei ihrem Ge¬ 
schäfte sehr gut brauchen können. Daher hatten sie 
„die Gegend gewiß schon längst rekognosziert" von 
der Schatzkammer und ihrem Inhalte die nötige Sach¬ 
kenntnis sich verschafft und nur auf eine passende Ge¬ 
legenheit gewartet, um sich die dort deponierten Kronen 
„anzueignen". Diese kam denn im Monat Dezember 
des Jahres 1882. Herr Duvaux, „Minister ohne 
Glaube" erklärte plötzlich in der Kammer, der Schatz 
von St. Denis gehöre dem Staate. Wer aber ist 
denn eben in Frankreich der Staat? Die Diebe 
glaubten und sagten, sie seien der Staat, jedenfalls 
der geschäftsgewandteste Teil des „souveränen Volkes". 
Digitalisierungsvorlage: 
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Erzbischöfli 
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