Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

lax-Planck-Instit 
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Mann seine Frau, und liebt sie mit jener großmütigen 
Als 
Liebe, die bis zur Hingabe des Lebens geht." 
 
Thomas Morus, Staatskanzler von England, von der 
Ungnade des grausamen Königs Heinrich VIII. verfolgt, 
im Gefängnisse saß und ob seiner Glaubenstreue zum 
Tod verurteilt war, da kam seine Frau mit ihren 
weinenden Kindern zu ihm in den Kerker, warf sich 
ihm zu Füßen und flehte unter heißen Thränen, er 
möge doch dem König willfahren und sein Leben retten. 
„Wir könnten ja", meinte sie, „noch so manche Jahre 
glücklich mitsammen leben; warum willst du nun dich 
und mich und deine Familie ins Unglück stürzen?" 
Das hieß aber, die Sache rein menschlich betrachtet, 
dem Manne nichts weiter zumuten als die Sorge für 
das Wohl seiner Familie wahrzunehmen. Daher wären 
gewiß Tausende von Männern schwach geworden und 
hätten in diesem Falle ihren Willen dem Willen der 
Frau untergeordnet. Aber Thomas Morus hatte die 
Kenntnis von der richtigen Stellung des Mannes zur 
Frau, und wußte, vom Lichte des Glaubens erleuchtet, 
daß der Mann allerdings für das Wohl von Frau und 
Kindern zu sorgen habe, daß er aber seine Pflicht als 
Haupt des Weibes verkennen und seiner gottgewollten 
Stellung in der Familie entgegenhandeln würde, wenn 
er das ewige Wohl derselben ihrem zeitlichen nachsetzen 
und durch die Rücksicht auf das irdische Glück ihr 
ewiges Glück zerstören wollte. Darum fragte er seine 
Frau: „Wie viel Jahre könnten wir wohl noch mit- 
einander leben?" — Und als diese erwiderte: „Wohl 
noch zwanzig", sagte er: „O, das ist mir viel zu wenig, 
ich will mit dir und meinen Kindern die ganze Ewigkeit 
glücklich mitsammen leben. Mute mir also nicht zu, 
daß ich als Mann mich deinem Willen unterwerfe, 
sondern unterwirf nur du als Frau, wie es Gottes 
Ordnung ist, dich meinem Willen, und laß mich das 
Digtalsierungsvorlage. 
Erzbischöfliche Diöz 
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