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besonders notwendig, daß der christliche Mann genaue
Kenntnis von der richtigen Stellung zu seiner Frau
besitze. Diese aber ist, wie Herr Dr. Moufang in seiner
oben citierten Constanzer Rede hervorgehoben, ausge¬
sprochen in dem bedeutsamen Worte des heiligen Völker¬
lehrers Paulus: „Ich will euch aber zu wissen thun,
daß das Haupt eines jeden Mannes Christus, das
Haupt des Weibes aber der Mann ist" Die Stellung
also, die das Christentum dem Manne in der Ehe
anweist, erhält ihr Licht aus der Stellung, in welcher
er selbst, als Glied der Kirche, zu Christus dem
Haupte, dem König im Reiche Gottes steht; Christus
aber verlangt von all den Seinen Unterwerfung und
Gehorsam, aber zu ihrem Heile, um sie nämlich zum
Himmel zu leiten, auf diesem Wege zu beschützen und
zu heiligen, d. h. sie zum ewigen Leben würdig zu
machen. Darum erteilt dem Manne seine Stellung zur
Frau kein willkürliches Befehlshaberrecht, den Tyrann
zu spielen und die Frau als Sklavin zu behandeln,
sondern nur das Recht, von der Frau Gehorsam zu
verlangen — ihr selbst zum Wohle und der
Familie zum Heile, um diese nämlich nach dem
Willen Gottes zu leiten, zu beschirmen und zu heiligen,
also das Recht, „sein Haus zu regieren als ein Amt¬
mann Gottes in dieser Welt". „Welch eine Würde
und Größe", sagt der Erzbischof Giraud von Cambrai,
„liegt in der durch die Religion geheiligten Ehe! Der
Mann ist das Haupt des Weibes, nicht um sie zu
unterdrücken und herabzuwürdigen, sondern um sie zu
beschützen und zu verteidigen. Er trägt an seiner
Stirn „das Bild und die Glorie Gottes" das Siegel
des patriarchalischen Priester- und Königtums; aber
diese Majestät ist gemäßigt durch einen milderen Strahl:
sein Vorbild ist Christus, der König der Sanftmut
und Milde; wie der Herr seine Kirche, so liebt der
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