lax-Planck-In
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die Männer der früheren Zeiten haben sie oft mit
staunenswerter Freigebigkeit geliefert, um für die Be¬
dürfnisse der Kirche zu sorgen. Das hat nun freilich
der hungrige Staat im Beginn unseres Jahrhunderts
verschlungen; daher ist heutzutage die Kirche arm und
ausgeplündert. Freilich hat sich der Staat mit all dem
Kirchengut den Fluch Gottes hineingegessen; denn es ist
keine Kleinigkeit, so sakrilegisches Gut an sich zu reißen.
Daher ist unser lamentabler Zustand auch gar nicht
zum Verwundern. Aber nun bedarf die Kirche, solange
sie auf Erden ist, doch immer der irdischen Mittel, und
deshalb sollen die Kinder der Kirche, namentlich die¬
jenigen, welche Gott mit Gütern gesegnet hat, geben
und Hilfe leisten. Und dieses Geben ist eine Haupt¬
aufgabe der Männer in unserer Zeit. Wir können
freilich nicht alles hergeben; aber wir wollen auch nicht
vergessen, daß das Geben für die Sache Gottes nicht
arm macht, sondern Gottes wahrnehmbaren Segen
bringt. Wir dürfen darum nicht ängstlich sein und
müssen jedenfalls auch dem Vater der Christenheit so
viel geben, daß er der Vater der Christenheit sein und
bleiben, seine göttliche Sendung erfüllen, und auch
fernerhin zu den Völkern der Erde Glaubensboten
senden kann. Das ist und bleibt unsere Schuldigkeit.
Jetzt ist man in Rom daran — das armselige König-
reich Italien hat immer noch nicht genug —, auch die
Güter jener großen heiligen Glaubensanstalt, die ge¬
stiftet ist, die Lehre Christi zu den Völkern zu tragen,
unter die italienischen Domänen zu ziehen und dafür
italienische Papiere zu geben, von denen man nicht
weiß, ob sie in ein paar Jahren noch einen Pfennig
wert sind. Da bleibt der Kirche nur noch eine Vorrats¬
kammer, die sind wir, die sind unsere Herzen. Darum
müssen die Männer, jeder nach seiner Kraft, mit seiner
Opferwilligkeit eintreten, und solche Hingabe bringt
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orschur