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heit des Herzens, in der er am Ende seines Lebens
sagen konnte, daß er niemals eine unlautere
Sünde begangen habe. Kreuz und Rosenkranz,
mit denen er durchs Leben zog, haben ihm geholfen,
dieses herrliche Stück vom Manne zu bewahren. Darum
konnte der Dichter von ihm singen:
Und als zu Rain im Waffentanz
Die Kugel kam geflogen,
Da schlossen Kreuz und Rosenkranz
Dem Held den Himmel offen.
Deshalb müssen, soll der Mann nicht schon im
Knaben getötet werden, jene beiden Perlen, von denen
Pakeron spricht, vorab die Perle der Reinheit, in der
Seele der Jugend sicheren Schutz und gute Pflege finden.
Diesen Schutz und diese Pflege kann aber wieder nur
eine gute Erziehung gewähren, die sich einen tüchtigen
Religionsunterricht mit praktischen Uebungen
angelegen sein läßt.
In seinen jungen Jahren hat der Verfasser einmal
im „Mainzer Journal" eine Rede des Gymnasial-
direktors Grieser zu Mainz gelesen, die über die
Notwendigkeit der religiösen Erziehung, als der Grund¬
lage jedes gedeihlichen Unterrichts und der Heranbildung
zur wahren Sittlichkeit gehandelt. Die Rede hat aber
damals aufs junge Herz einen solchen Eindruck ge-
macht, daß bis zur Stunde noch manche Ueberreste
davon im Gedächtnis hängen geblieben sind. Darum
mögen sie auch hier ihre Stelle finden: „Damit die
Lehren der Schule einen empfänglichen Boden im jugend¬
lichen Gemüte finden, muß das Herz des Knaben rein
sein und rein erhalten werden; denn nur die Reinheit
des Herzens sehnt sich jedem Strahle der Belehrung
entgegen, um das Licht der Wahrheit zu schauen. Was
aber ist es, das das jugendliche Gemüt rein erhält von
Digitalisierungsvorlage:
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Erzbisc
Max Planck institute for Hluman Developme