lax planck in
it
- 116 -
Laster, keine Frevelthat ist so groß, wozu sie nicht
antriebe. Wer kann sagen, wie viel Menschen durch
sie zu Verbrechern geworden? Nichts ist darum auch
dem Geiste, dem herrlichsten der Göttergeschenke, so zu¬
wider als eben die Sinnenlust und Unlauterkeit. Denn
wo sie herrscht, da findet die Klugheit und Ueberlegung
keinen Platz." Ganz anders aber geht es her, wo
sittliche Reinheit den Geist des Menschen ziert. Der
König David fragt: Quis ascendit in montem Domini,
wer steigt den Berg des Herrn hinan, oder wer nimmt
seinen Standpunkt am heiligen Orte? Und er ant-
wortet: „„Er, der da unschuldig ist an Händen und
rein von Herzen, der seine Seele nicht gebraucht zu
eitlen Dingen". Das wird aber nichts anders heißen
wollen als dies, die Reinheit des Herzens stelle ihre
Liebhaber auf einen höheren, überirdischen Standpunkt,
und zeige ihnen die Dinge auch von einem höheren
Gesichtspunkt, nämlich im Lichte des Glaubens, im
Spiegel der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes, die
schon jeden Gedanken auf seinen Wert und Unwert
prüft, jedes unnütze Wort zur Verantwortung zieht.
Daher hat die Reinheit des Herzens immer auch die
Reinheit der Absicht, die Lauterkeit des Handelns und
Wirkens zur Folge, und vermag den Menschen in all
seinem Streben, all seinem Wünschen und Sehnen
himmelwärts, zum Belohner jeder reinen That zu lenken.
Nur wenige Feldherrn können sich dem Sieger in hundert
Schlachten, Tilly, an die Seite stellen. Man hat
zwar versucht, den christlichen Helden anzuschwärzen und
an den Pranger der Weltgeschichte zu stellen. Aber
immer ist der Versuch mißglückt; fleckenlos steht er da
als Christ und Soldat, groß in seiner Tapferkeit, groß
in seiner Milde. Was war es aber, das dem sieg¬
reichen Feldherrn einen so ehrenvollen Platz in der
Weltgeschichte verschafft und gesichert hat? Die Rein¬
Digitalisierungsvorlage.
he Diöz
Erzbischöfl
orschu