Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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Laster, keine Frevelthat ist so groß, wozu sie nicht 
antriebe. Wer kann sagen, wie viel Menschen durch 
sie zu Verbrechern geworden? Nichts ist darum auch 
dem Geiste, dem herrlichsten der Göttergeschenke, so zu¬ 
wider als eben die Sinnenlust und Unlauterkeit. Denn 
wo sie herrscht, da findet die Klugheit und Ueberlegung 
keinen Platz." Ganz anders aber geht es her, wo 
sittliche Reinheit den Geist des Menschen ziert. Der 
König David fragt: Quis ascendit in montem Domini, 
wer steigt den Berg des Herrn hinan, oder wer nimmt 
seinen Standpunkt am heiligen Orte? Und er ant- 
wortet: „„Er, der da unschuldig ist an Händen und 
rein von Herzen, der seine Seele nicht gebraucht zu 
eitlen Dingen". Das wird aber nichts anders heißen 
wollen als dies, die Reinheit des Herzens stelle ihre 
Liebhaber auf einen höheren, überirdischen Standpunkt, 
und zeige ihnen die Dinge auch von einem höheren 
Gesichtspunkt, nämlich im Lichte des Glaubens, im 
Spiegel der Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes, die 
schon jeden Gedanken auf seinen Wert und Unwert 
prüft, jedes unnütze Wort zur Verantwortung zieht. 
Daher hat die Reinheit des Herzens immer auch die 
Reinheit der Absicht, die Lauterkeit des Handelns und 
Wirkens zur Folge, und vermag den Menschen in all 
seinem Streben, all seinem Wünschen und Sehnen 
himmelwärts, zum Belohner jeder reinen That zu lenken. 
Nur wenige Feldherrn können sich dem Sieger in hundert 
Schlachten, Tilly, an die Seite stellen. Man hat 
zwar versucht, den christlichen Helden anzuschwärzen und 
an den Pranger der Weltgeschichte zu stellen. Aber 
immer ist der Versuch mißglückt; fleckenlos steht er da 
als Christ und Soldat, groß in seiner Tapferkeit, groß 
in seiner Milde. Was war es aber, das dem sieg¬ 
reichen Feldherrn einen so ehrenvollen Platz in der 
Weltgeschichte verschafft und gesichert hat? Die Rein¬ 
Digitalisierungsvorlage. 
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