Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

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liebe all den Dingen nach, die ihre Phantasie reizen, 
ihr Herz ergreifen und bewegen. Bei solchen Trug¬ 
bildern einer zügellosen Phantasie aber, bei solchen ver¬ 
kehrten Träumen und Hoffnungen eines jugendlichen 
Kopfes vermag die Religion, die doch Schutzwall und 
Damm gegen das Anstürmen der Leidenschaften, Kom¬ 
paß und Leuchtturm in dem Gedränge von Unklarheit 
und Zweifel sein soll, keinen Anklang und Eingang 
zu finden, wenn sie nicht in lichten Farben und Bildern 
erscheint, ergreift, zu Herzen geht, begeistert und ent¬ 
flammt. Langweile, Oede und Dürre haßt das junge, 
wallende, lebensfrische Blut der Jugend. Wenn also 
der Religionsunterricht in solch trostloser Weise gegeben 
wird, ist es denn da zu verwundern, daß junge Leute 
eine Abneigung gegen ihn und natürlich auch gegen 
die Religion selbst empfinden, von der sie nach und 
nach bei solchem Unterricht die Idee bekommen, als 
fülle sie das Menschenherz doch nicht aus, als reiche 
sie doch nur hin für alte Weiber? Wie manches junge 
Blut ist durch solches Ungeschick seiner Religionslehrer, 
die ihren Beruf recht handwerksmäßig betrieben, kläg¬ 
lich zu Grunde gegangen! Wo man aber solche An¬ 
sichten über Religion aus dem Religionsunterricht selbst 
mit ins Berufsleben hinausnimmt, da ist nicht mehr 
daran zu denken, daß jene, welche die Ansichten haben, 
je mehr für eine freudige Ausübung der Reli¬ 
gion, als Bedürfnis des Herzens gewonnen werden. 
Schwer ist es, gut zu machen, was die unverantwort¬ 
liche Schuld oder Unfähigkeit eines Religionslehrers 
durch sein seichtes Docieren, wodurch er die Religion 
verhaßt gemacht, verdorben. Darum für unsere Jugend 
ein tüchtiger Religionsunterricht, daß ihr der Kopf klar 
und durch den Glauben erleuchtet wird! 
Ein reines Herz, frei von der Sünde, 
lauter in der Absicht, zum Himmel ge¬ 
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