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liebe all den Dingen nach, die ihre Phantasie reizen,
ihr Herz ergreifen und bewegen. Bei solchen Trug¬
bildern einer zügellosen Phantasie aber, bei solchen ver¬
kehrten Träumen und Hoffnungen eines jugendlichen
Kopfes vermag die Religion, die doch Schutzwall und
Damm gegen das Anstürmen der Leidenschaften, Kom¬
paß und Leuchtturm in dem Gedränge von Unklarheit
und Zweifel sein soll, keinen Anklang und Eingang
zu finden, wenn sie nicht in lichten Farben und Bildern
erscheint, ergreift, zu Herzen geht, begeistert und ent¬
flammt. Langweile, Oede und Dürre haßt das junge,
wallende, lebensfrische Blut der Jugend. Wenn also
der Religionsunterricht in solch trostloser Weise gegeben
wird, ist es denn da zu verwundern, daß junge Leute
eine Abneigung gegen ihn und natürlich auch gegen
die Religion selbst empfinden, von der sie nach und
nach bei solchem Unterricht die Idee bekommen, als
fülle sie das Menschenherz doch nicht aus, als reiche
sie doch nur hin für alte Weiber? Wie manches junge
Blut ist durch solches Ungeschick seiner Religionslehrer,
die ihren Beruf recht handwerksmäßig betrieben, kläg¬
lich zu Grunde gegangen! Wo man aber solche An¬
sichten über Religion aus dem Religionsunterricht selbst
mit ins Berufsleben hinausnimmt, da ist nicht mehr
daran zu denken, daß jene, welche die Ansichten haben,
je mehr für eine freudige Ausübung der Reli¬
gion, als Bedürfnis des Herzens gewonnen werden.
Schwer ist es, gut zu machen, was die unverantwort¬
liche Schuld oder Unfähigkeit eines Religionslehrers
durch sein seichtes Docieren, wodurch er die Religion
verhaßt gemacht, verdorben. Darum für unsere Jugend
ein tüchtiger Religionsunterricht, daß ihr der Kopf klar
und durch den Glauben erleuchtet wird!
Ein reines Herz, frei von der Sünde,
lauter in der Absicht, zum Himmel ge¬
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