Full text: Hammer, Philipp: ¬Der christliche Vater in seinem Berufe

lax-Planck-Instit 
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das heißt Gottes Gericht wird ihn zu den andern Thor¬ 
heiten auf das Leichenfeld der Weltgeschichte werfen." 
Es ist ja noch nicht allzulange her, so wußte dieselbe 
„Wissenschaft" mit dem Menschen nicht hoch genug 
hinaufzukommen: sie deklarierte ihn kurzweg zum Gott, 
und erklärte das Christentum, das ihm nur Gotteben¬ 
bildlichkeit zuerkennt, für „abgethan". Alsbald aber 
zeigten sich an diesem „Gotte" Eigenschaften, die nichts 
weniger als anbetungswürdig sind, deren man sich 
sogar hie und da schämen muß; die Herren sahen es 
ihren eigenen Launen und Liebhabereien an, daß sie 
sich für einen Gott nicht recht schicken und ihm nicht 
schön stehen. Darum sind sie, aus Mangel an An- 
betern, selbst an ihrer Gottheit irre geworden, haben 
am Ende selbst nicht mehr daran geglaubt, und sind 
plötzlich durch einen kolossalen wissenschaftlichen Purzel- 
baum ins gerade Gegenteil umgeschlagen; infolgedessen 
weiß jetzt die „Wissenschaft" mit dem Menschen nicht 
tief genug hinunterzukommen. 
Neu ist diese „Wissenschaft" trotzdem nicht. Schon 
Diderot, der bekannte „Bruder in Beelzebub", hat 
ja steif und fest behauptet, zwischen ihm und seinem 
Hund gebe es keinen andern Unterschied als — den 
Pelz. Dieser Unterschied ist aber, offen gestanden, ganz 
unwesentlich. Daher ist es denn auch nicht mehr als 
billig, daß Diderot und seine Sinnesgenossen in der 
Naturwissenschaft in den — Hundehimmel kommen. 
Heutzutage giebt es aber, und das ist neu an der Ge¬ 
schichte, ein ganzes Heer von Professoren, die es mit 
Darwin für wissenschaftlich ausgemacht halten 
wir Katholiken sind glücklicherweise noch nicht so weit! 
daß der Mensch seinen Stammbaum ins Tierreich 
hinein — auf die Affen, Frösche und Regenwürmer 
zurück zu datieren habe. Daher kann ein junger Mann, 
der jetzt auf die Hochschule zieht, leicht in die Lage 
Digitalisierungsvorlage: 
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