Full text: Egger, Augustinus: ¬Der christliche Vater in der modernen Welt

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Die Gerechtigkeit. 
darin, daß er als Biedermann dasteht und 
geachtet wird, den weder das eigene In¬ 
teresse, noch Zu- oder Abneigung, noch Furcht 
oder Schaden von dem Wege der Gerechtig¬ 
keit abzubringen vermögen. Von zwei Eid¬ 
genossen der alten Zeit wird erzählt, sie 
hätten einen Markenstreit gehabt. Als der 
Gerichtstag kam, hatte der eine fast seine 
ganze Heuernte liegen. Er ging zu seinem 
Widerpart und ersuchte ihn, auch seine Rechts¬ 
gründe den Richtern vorzulegen. Dieser ent¬ 
ledigte sich des Auftrages so gut, daß er 
am Abend seinem Nachbar anzeigen konnte, 
er habe abwesend den Prozeß gewonnen. 
Dagegen hatte der selige Bruder Klaus be¬ 
obachtet, daß den ungerechten Richtern ihre 
Sprüche wie Schwefelflammen aus dem Munde 
kamen, und er wollte sich darum nie zum Rich¬ 
ter wählen lassen. Die ersten Christen haben 
sich durch die grausamsten Verfolgungen nicht 
abhalten lassen, mit Steuern und Abgaben, 
im Kriegsdienste und als Beamte ihre Pflich¬ 
ten gegen die Staatsgewalt auf das treueste 
zu erfüllen. Nur gehorchten sie Gott mehr 
als den Menschen. Aber das war gerade 
das Fundament ihrer Treue. Das erkannte 
auch Kaiser Constantius Chlorus, der Vater 
Digtalsierungsvorage 
1 
von 
Max Planck institute for Human Developme
	        
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