Tochter Evas werde ein Kind Mariens. 361
Zunächst sei das der Fall in den Mut¬
terfreuden. Auch die bloß natürlichen
Freuden der Mutter sind eine Quelle
stillen Glückes, eine der lieblichsten
Blüten, welche dieser armsetigen Welt
entsprossen. Aber ihr Duft ist gefähr¬
lich, er betäubt die Sinne und führt
zur blinden Liebe mit ihren unheilvol¬
len Früchten, wenn nicht die natürliche
zur christlichen Liebe erhoben und ver¬
klärt wird. Davon ist schon wiederholt
die Rede gewesen. Ich erinnere hier¬
nur an das Vorbild, welches jeder christ¬
lichen Mutter vor der Seele schweben
soll. Sie freue sich über das, was an
ihrem Kinde dem göttlichen Kinde gleicht,
was ihm fehlt, suche sie ihm zu ver¬
schaffen, und lasse sich durch die Liebe
von Fleisch und Blut nicht davon ab¬
halten. Sie bitte die Mutter der schönen
Liebe um Bewahrung vor verblendeter
Liebe, um den Geist jener Liebe, die
von Gott stammt, die Gott wohlgefällig
ist und zu Gott führt.
E
Digitalisierungsvorlage:
Bibliothek des Bischöflichen P.
Max Planck Institute for Hluman Developme