Ein gesunder Geist 2c.
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dern wahrscheinlich ruhiger und sicherer
dem letzten Ziele entgegen, als die in
irdischer Hinsicht Bevorzugten.
Andere Kinder besitzen bloße An¬
lagen zu gewissen Krankheiten, z. B.
zu Nerven- oder Lungenleiden, die mei¬
stens ererbt sind. Solche Kinder können
aufwachsen, in einem Berufe arbeiten
und alt werden, ohne daß die Krank¬
heit zum Ausbruch kommt, wenn man
sie von Jugend auf zu einer mäßigen
und wohlgeordneten Lebensweise erzieht
und die Wahl eines unpassenden Be¬
rufes verhütet. Das ist übrigens die
allgemeine Aufgabe der körperlichen Er¬
ziehung auch bei den gesunden Kindern.
Jedes Kind bringt ein gewisses Maß
von Lebenskraft auf die Welt, an die¬
ser zehrt es das ganze Leben, und wenn
sie erschöpft ist, so muß das Leben auf¬
hören. Diese Summe von Lebenskraft
hält um so länger an, je haushälter-
ischer man mit ihr umgeht. Je mehr
der Mensch in der Jugend gelernt hat,
Digitalisierungsvorlage:
Bibliothek des Bischöflichen Priestersem
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
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Trier