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Die Adventzeit.
mit den Gemütsbewegungen der Fall.
Jeder Pulsschlag trägt etwas bei zur
Entwicklung des zarten Körpers und
ähnlich wirken die Gemütsbewegungen
auf das, was Herz, Gemüt, Tempe¬
rament genannt wird. Bekanntlich
bringen die Kinder oft bedeutend ver¬
schiedene Gemütsanlagen mit auf die
Welt. Die einen zeigen ein zorniges,
eigensinniges, selbstsüchtiges Wesen, wäh¬
rend andere eine sanftere Gemütsbe¬
schaffenheit verraten. Man nennt diese
Anlagen „angeboren" also übertragen.
Wenn man sich auch hüten muß, im
einzelnen Fall vorschnell zu urteilen,
so ist doch sicher, daß die Gemüts¬
stimmung und die sittliche Haltung
der Mutter in dieser Sache von gro¬
ßer Bedeutung sind. Je weniger im
Mutterherzen Stürme der Aufregung
und Leidenschaft losbrechen, je mehr
die Sonne des Friedens und der See¬
lenruhe in ihr Gemüt leuchtet, je mehr
die edlern Stimmungen der Sanftmut,
E
Digitalisierungsvorlage:
Bibliothek des Bischöflichen Pri
Max Planck institute for Human Developme
er