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2. Der mir Weisheit zu einer heilsamen Erziehung
schenken wolle.
3. Der mich vor unzeitiger Nachsicht und vor allem auf¬
gebrachten Wesen bewahren wolle.
4. Der mir Eifer und Ausdauer für die gute Erziehung
meiner Kinder schenken wolle.
5. Der meine Bemühungen für meine Kinder segnen wolle.
II. Für die Kinder.
Kinder in allen Gefahren Leibes und der
1. Der meine
Seele beschützen
wolle.
Kinder von ihren bösen Neigungen*) be¬
2. Der meine
freien wolle.
Kindern den Geist der Gottesfurcht und
3.
Der meinen
Fröm migkeit**
geben und vermehren wolle.
4. Der meinen
Kindern den Segen des vierten Gebotes
***)
vermitteln wolle.
5. Der meine
Kinder vor dem Unglücke der Todsünde
1)
bewahren wolle.
tinod
*) Oder nach Umständen nehme man für „von'ihren bösen Neigungen":
„zum Naschen"
von ihrem
„von ihrer Neigung zum Lügen",
—
„von ihrer Trägheit und Nachlässig¬
Eigensinn und
Ungehorsam"
—
—
„von ihrer Un¬
„von ihrer Ausgelassenheit"
keit im Lernen
„von dem Geiste der
vertragsamkeit"
„von ihrem Leichtsinn
-
Unlauterkeit"
„von ihrem Hange nach sinnlichem Vergnügen"
Gleichgültigkeit gegen Gott und Religion u. s. w."
„von ihrer
*)
Oder nach Umständen statt „den Geist der Gottesfurcht und Fröm¬
—
„die Gnade der göttlichen
„die Gnade des Glaubens"
migkeit":
— „die
„die Gnade des Eifers zu Gebet und Gottesdienst"
Liebe" —
„die Gnade der Mäßig¬
Gnade der Demuth und Bescheidenheit“
—
die Gnade einer wahren Nächstenliebe"
keit"
„die Gnade der
Barmherzigkeit gegen die Armen."
202)
Das will sagen: Der meine Kinder zur treuen Erfüllung ihrer
Pflichten gegen die Eltern erwecken und begnadigen wolle, damit der
Segen des vierten Gebotes ihnen zu Theile werde. Diese Pflichten
sind ja für die Kinder die allerwichtigsten, in ihrer Erfüllung ist
für sie alles Gute begriffen; so vollkommen sie diese Pflichten der
Hochachtung, der Liebe und des Gehorsams gegen die Eltern erfüllen,
so gut sind sie jetzt vor Gott, so begründet ist die Hoffnung, daß
sie auch in ihren übrigen und in den späteren Lebensbeziehungen gut
sein werden, so viel wird der Segen wahrer christlicher Tugend¬
haftigkeit überhaupt über sie kommen. Was könnte also die Mutter
Kostbareres für ihre Kinder erflehen, als die Gnade, das vierte Ge¬
bot treu und vollkommen zu erfüllen? Ohne die Gnade Gottes
können ja die Kinder es nicht erfüllen.
Zur Abwechselung oder bei besondern Anlässen, z. B. wenn die Kin¬
1)
der zur h. Beicht gehen sollen: „Der meinem Sohn (meiner Tochter)
Digitalisierungsvorlage:
DErzbischöfliche Diö
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
Dund Dom