Full text: Cramer, Wilhelm: ¬Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll

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Fehlers schon einsehen könne; genug, wenn es weiß, 
es darf das nicht thun, die Mutter, (der Vater) 
will's nicht haben, und dann sich desselben entwöhnt 
und von ihm loskommt, vor ihm bewahrt bleibt. 
Also die Mutter lasse die Kinder — vielfach selbst 
dann schon, wenn sie noch kein Selbstbewußtsein 
(Verstand) haben — mit keinem Fehler hin! Sie 
sage es dem Kleinen mit aller Liebe und Mütter¬ 
lichkeit, etwa: Das darfst du nicht; das mußt du 
nicht; das ist nicht recht; oder: Das ist dem lieben 
Gott mißfällig; dann bist und wirst du kein gutes 
Kind; oder: Dann geht's dir nicht gut; dann 
kommst du nicht in den Himmel u. s. w. Hilft 
das nicht, so wird die Sprache ernster; es tritt 
nach und nach die Drohung einer Strafe hinzu; 
hilft auch dies nicht, so erfolgt die Strafe, gelin¬ 
der oder strenger, für einmal oder wiederholt und 
anhaltend, wie es der Erfolg erheischt. 
Eine wahrhaft christliche Mutter erkennt es als 
h. Pflicht, ihre Kinder früh ihrer Fehler zu ent¬ 
wöhnen und scheuet daher, wenn es zu diesem Zwecke 
nothwendig ist, auch die Strafe, ja selbst harte 
Strafe und körperliche Züchtigung nicht. Wenn 
sich ihr natürliches Gefühl, das Gefühl der Mut¬ 
terliebe dagegen sträubt, so weiß sie, daß sie sich 
dadurch nicht leiten lassen darf, daß es Gottes 
Wille, und also Pflicht ist, dasselbe zu überwinden, 
wo immer das wahre Wohl des Kindes es erheischt. 
Das ist echte, erleuchtete, christliche Liebe, wenn 
eine Mutter ihr Kind straft, um es von seinen 
Fehlern zu befreien. 
Freilich wird die wahre Mutterliebe die Mut¬ 
Digitalisierungsvorlage: 
 
bot 
Erzbisch 
Max Planck institute for liuman Developme 
und
	        
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