Full text: Cramer, Wilhelm: ¬Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll

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den Eltern, insbesondere von der Mutter auch schon 
dem zarten Kinde vermittelt wird. 
Wenn am Taufmorgen das Kindlein heimge- 
tragen wird, da empfängt es die gläubige Mutter 
mit dankgerührtem Herzen. Sie schauet in ihrem 
Kinde nun auch das Kind Gottes; als solches ist 
es hervorgegangen aus seiner Wiedergeburt in der 
heiligen Taufe. Und vermöge dieser Wiedergeburt 
ist es ausgestattet mit den kostbarsten Gütern des 
Himmels, mit der heiligmachenden Gnade und mit 
allen Vorzügen und Anrechten derselben. Das ist 
die Mitgift des himmlischen Vaters, das ist die 
Mitgift der geistigen Mutter des Kindes, der heil. 
Kirche, für das Leben in der heiligen Kirche, 
für das Leben in der Ewigkeit, für das ewige 
Leben. 
Aber auch von der leiblichen Mutter (wie vom 
leiblichen Vater) hat das Kind eine Mitgift er¬ 
halten und bringt sie mit auf die Welt. Das 
sind die Eigenschaften der Mutter, ja vielleicht 
ihre Eigenthümlichkeiten. Sie gehen in geheimni߬ 
voller Weise von der Mutter auf das Kind über. 
Betrachte dieses Kind! Ist es nicht das Eben¬ 
bild seiner Mutter? Dieselbe Gesichtsbildung, 
dieselben Augen, dieselbe Stirn, dieselben Züge; 
und wenn es heranwächset, welche Aehnlichkeit in 
Größe und Körperbildung, im Gange und Be¬ 
nehmen! Es ist als ob sich die Mutter ihrem 
Körper nach im Kinde verjüngt habe. Aehnlich, 
nur meist noch weit mehr, gehen auch die geisti¬ 
gen Eigenschaften der Mutter auf das Kind über, 
besonders die Eigenschaften ihres Herzens. Lasset 
4 
Digitalisierungsvorlage. 
 
DErebischöfie 
Max Planck institute for Hiuman Developme
	        
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