Full text: Cramer, Wilhelm: ¬Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll

25 
Zeit gute Mütter sein. Haben wir nicht eben in 
dem Leichtsinn des verlobten Standes die Ursache 
zu beklagen, warum zuweilen die Ehen so unglück¬ 
lich, so gottentfremdet sind und daß darin die 
Elternpflichten so arg vernachlässigt werden? 
Der ernste Zeitpunkt, wo die Jungfrau Ehe¬ 
gattin werden soll, rückt heran. Mit mütterlicher 
Angelegentlichkeit tritt daher die Kirche an sie heran, 
Alles aufbietend, daß der ernste Schritt nicht ohne 
Sie 
die gewissenhafteste Vorbereitung geschehe. 
hat es ihren Dienern zur Pflicht gemacht, die christ¬ 
lichen Bräute vor dem Antritte des ehelichen Standes 
zu sich zu bescheiden, um sie zu solcher Vorberei¬ 
tung anzuregen und ihnen zugleich eine eingehende 
Unterweisung über die Pflichten und Obliegenheiten 
des ehelichen Standes zu geben. Und da sind es 
ganz insbesondere die Elternpflichten, welche der 
Pfarrer ihnen darlegt, und deren treue Erfüllung 
er mit allem Nachdruck ihnen einschärft. 
Nun ist der Augenblick da: Die Braut soll an 
den Traualtar hintreten, um zu ewigem Bunde 
dem Bräutigam die Hand zu reichen. Aber nicht 
so ohne Weiteres lässet die h. Kirche dieselbe zur 
h. Stätte hintreten. Hat sie schon im Braut- 
examen zu gewissenhafter Vorbereitung auf die 
ernste Handlung und daher zu frommen Uebungen 
angeregt, so soll nun am Vorabende des Ver- 
mählungstages, am Morgen desselben die Braut 
mit ihrem Bräutigam zum Richterstuhle der Buße 
und demnächst zur h. Communion gehen um 
dann rein von jeglicher Sünde und in Vereinigung 
mit dem göttlichen Erlöseram Traualtare zu erscheinen. 
Dostalserungsvonages 
 
JErzbiscl 
Max Planck institute for Human Developme
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer