Full text: Cramer, Wilhelm: ¬Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll

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Fingerzeig überhaupt und auch für Fälle, die hier 
nicht in Rede kommen, zu dienen. 
Und möchten doch alle Väter und Mütter hier 
ihrer Pflicht genügen! Wie viel Sünden und Ver¬ 
irrungen der Kinder würden verhütet, wie manches 
Kind von dem Verderben, dem es nun anheimfällt, 
gerettet! Wie Viele sind eben dadurch, daß es die 
Eltern in ihrer Jugend an der pflichtmäßigen Wach¬ 
samkeit und Aufsicht und Strenge haben fehlen lassen, 
in die unseligsten Verirrungen gerathen, in Folge 
derer das Glück ihres ganzen Lebens zerknickt, über 
sie und Viele Unheil und Verderben gekommen und 
ihre Seele zu Grunde gegangen ist. Wehe den El¬ 
tern solcher Unglücklichen! „Wahrlich," wird zu 
ihnen dereinst der Herr sagen mit den Worten des 
h. Johannes an jenen Bischof, dem er den ihm so 
werthen Jüngling anvertrauet hatte, „daß er für ihn 
Sorge trage," und der diesen so unselig verwahrloset 
hatte, „wahrlich, einem schönen Wächter habe ich 
meinen Sohn anvertrauet." Schreckliche Verantwor¬ 
tung und Strafe! 
Darum auf, christliche Väter, seid eures Berufes 
eingedenk! Wachet und führet Aufsicht über die Kin¬ 
*) 
der, „welche der Herr euch anvertrauet hat. 
*) Bei dieser Gelegenheit möchten wir ausmerksam 
machen auf einen Punkt, der nach unseren im seelsorg¬ 
lichen Berufe in leider nicht so seltenen Fällen für junge 
Leute, insbesondere für Knaben der Grund zu gar großen 
Uebeln und Sünden wird; es ist, daß dieselben in der 
Lage sind, über Geldmittel verfügen zu können in einer 
Art, welche für sie höchst gefährlich und nachtheilig ist, sei 
es, daß die Väter (oder die Mütter) in unzeitiger Güte 
oder Willfährigkeit ihnen im Uebermaße Geld zukommen 
lassen, oder, daß es jenen, da die Eltern das Geld nicht 
Digtalsierungsvorlage. 
- 
Erabise 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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