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Sorge zu tragen. Das menschliche Leben nun kann
ein zweifaches sein, ein gutes oder schlechtes, ein
glückliches oder ein unglückliches, je nach der Rich¬
tung, die man ihm gibt. Das Leben erhält aber
gewöhnlich seine bestimmte Richtung in der Jugend.
Das sagt die Erfahrung, und das ist auch klar in
der heiligen Schrift ausgesprochen. „Hat ein
Jüngling seinen Weg gewohnt, so weicht
er nicht davon, auch wenn er alt gewor¬
den" (Spr. Sal. 22, 6). Die Richtung für das
Leben aber kann sich das Kind nicht selbst
geben; denn es ist schwach, hilflos und unerfahren;
es ist auf Andere in jeder Beziehung angewiesen,
vor Allem aber auf seine Eltern. Und darum hängt
von den Eltern, von der Erziehung, die sie dem
Kinde geben, gewöhnlich dessen ganze spätere Rich¬
tung, sein ganzes Leben, seine ganze Ewigkeit ab.
Das junge Bäumchen, das der Gärtner in guten
Boden hineinsetzt, veredelt und sorgfältig pflegt,
wird später ein großer und herrlicher Baum, der
Jahre lang die edelsten Früchte hervorbringt. So
wird auch gewöhnlich das Kind, dem die Eltern
eine gediegene christliche Erziehung geben, später gut
und tugendhaft werden und Gott und die Menschen
durch seine herrlichen Eigenschaften erfreuen. Ver¬
nachlässigen sie aber die Erziehung des Kindes, oder
prägen sie ihm sogar unchristliche Grundsätze und
Seansengrone
Erzbischöfliche Diözes:
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