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begeben, die Eltern um ihren Segen zu bitten.
Wenn sie in dieser ernsten Stunde vor die Eltern
sich hinknieen und dann ein christlicher Vater, dessen
Haare schon zu bleichen anfangen, und eine gute
Mutter, die jetzt noch mehr wie sonst fühlt, wie
theuer ihrem Herzen das Kind ist, ihre Hände zum
Segen über sie erheben und die Fülle der Gnaden
und des Glückes auf sie herabflehen, so wird Gott
den Elternsegen bestätigen und die Engel werden
ihr Amen dazu sprechen. Es ist zu bedauern, daß
ein so schöner Gebrauch fast gar nicht bei uns ge¬
kannt und noch weniger geübt wird.
So von den Eltern gesegnet, gehen christliche
Brautleute mit Zuversicht und Vertrauen in die
Kirche, um dort vor dem Altare in Gegenwart des
katholischen Pfarrers oder seines Stellvertreters nach
kirchlicher Vorschrift die Ehe zu schließen. Wollte
man die Ehe nicht nach kirchlicher Vorschrift ab¬
schließen und sich mit der bürgerlichen Trauung
begnügen, so würde man als Katholik gar
keine Ehe eingehen und einfach in einem uner¬
laubten, schwer sündhaften Verhältniß dahin¬
leben; man würde dadurch seinen innern Abfall
von der Kirche auch äußerlich an den Tag legen
und im Voraus auf Gott und seinen Segen ver¬
zichten. Daher denn auch die Erscheinung, daß
nur solche Menschen, die sich um Gott und ihr
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