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süchtigen Eltern zu allen Erholungen mitgenommen
wurde. Eheleute werden in ihrer Familie kein re¬
ligiöses Leben führen und bei ihren täglichen Arbei¬
ten und Sorgen sich nicht die nothwendige Zeit
zum Gebete nehmen, wenn sie als Kinder im Eltern¬
hause nicht an Gebet und an ein religiöses Leben
gewöhnt worden sind. So liegt also ganz sicher
die erste Vorbereitung zu einem guten und christ¬
lichen Ehestand in der Erziehung, welche die Eltern
ihren Kindern, den späteren Brautleuten zu geben
haben.
Was nun die entferntere Vorbereitung der
Brautleute selbst angeht, so sollen sie vor Allem die
Keuschheit und Reinheit des Herzens sich sorgfältigst
zu erhalten suchen. Diese gewissenhaft bewahrte
Keuschheit macht ihre Jugendzeit zu einer braven
und glücklichen; sie bringt den Segen Gottes in
reicher Fülle auf die reinen Brautleute, so daß man
mit Grund hoffen darf, daß sie später auch in treuer
Pflichterfüllung als Eheleute glücklich mit einander
leben werden. „Weil du die Keuschheit ge¬
liebt hast, darum hat auch die Hand des
Herrn dich gestärkt, und darum wirst du
gesegnet sein in Ewigkeit" (Judith 15, 11).
Wenn man dagegen vor der Ehe eine zu lange
und zu freie Bekanntschaft mit einander unterhalten
und in Folge dessen Gott oft mit Gedanken, Worten,
Senseungenuege
en
Max Planck institute for Human Developme.