Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Die christliche Familie

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sich dann auch für den anderen Ehetheil die Gefahr 
ein, in Bezug auf das eigene Seelenheil im Laufe 
der Zeit immer gleichgiltiger zu werden? Ferner 
können die vielen zeitlichen Gedanken und Sorgen, 
welche die Eheleute in Anspruch nehmen, leicht be¬ 
wirken, daß sie mehr und mehr auf das Ewige und 
Himmlische vergessen und den Sinn für das Gebet 
und die Freude am Gottesdienst mit der Zeit ver¬ 
lieren. Daher kommt es denn zuweilen vor, daß 
Personen, die im ledigen Stande fromm und eifrig im 
Guten waren, im Ehestande nicht besser und eifriger, 
sondern saumseliger und pflichtvergessener werden. 
2. Die Eheleute sollen in Frieden und Einig¬ 
keit mit einander leben, nicht bloß in den ersten 
Monaten ihrer Ehe, sondern alle Tage ihres ganzen 
Lebens. Da heißt es denn, täglich die gegenseitigen 
Fehler und Unvollkommenheiten ertragen und sich 
in die Eigenheiten des anderen Ehetheiles fügen; 
da heißt es, täglich seine Empfindlichkeit bekämpfen 
und nie etwas nachtragen; da heißt es, willig Ge¬ 
horsam leisten sich beständig in der Geduld und 
Sanftmuth üben und manchmal schweigend leiden. 
Kann das aber nicht schwer, oft sehr schwer werden, 
besonders wenn die Charaktere und Temperamente 
ganz verschieden sind, wenn man selbst recht launen¬ 
haft, eigenwillig und selbstsüchtig ist und früher in 
der Jugend ein verwöhntes Kind war? 
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