Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Die christliche Familie

173 
Jahre seiner öffentlichen Wirksamkeit. Er hatte nicht 
nothwendig, durch langes Ringen und Streben nach 
Tugend und Wissenschaft auf sein Amt sich vorzu¬ 
bereiten. Wenn er dennoch so lange verborgen in 
der Familie lebte, so scheint er uns dadurch beson¬ 
ders auf die Liebe zur Einsamkeit und auf die über¬ 
aus hohe Bedeutung einer stillen und frommen Fa¬ 
milie aufmerksam machen zu wollen. Nur in einer 
solchen Familie zeigt sich ein christliches Tugendleben. 
Blicket nur hinaus in's Leben. In welchem Hause 
findet ihr Keuschheit und Reinheit der Sitten? wo 
Liebe, Sanftmuth und Geduld? wo Bescheidenheit 
und Sittsamkeit der Kinder? wo Gehorsam und 
Treue der Dienstboten? Nur in jener Familie, in 
welcher sich die Angehörigen daheim am glücklichsten 
fühlen, nur in jener Familie, in der man ein 
stilles und häusliches Leben führt. Soll darum die 
christliche Tugend in der Familie und Gesellschaft 
sich wieder zu schöner Blüthe entwickeln, so muß 
man nothwendig die stille Häuslichkeit wieder lieben 
und pflegen. 
Aus dieser stillen Häuslichkeit fließt ferner ein 
reicher Segen für die Erziehung der Kin¬ 
der. Sollen die Kinder in einer Familie gut 
werden, so ist auf Seiten der Eltern nothwendig zu¬ 
erst ein wachendes Auge; sie müssen Acht haben auf 
die Neigungen, die Fehler, den Umgang, die Ge¬ 
Sengans 
 
un 
Max Planck institute for Human Developme
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer