Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Die christliche Familie

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Familie ihre stille Häuslichkeit verloren hat und kein 
geschlossenes Ganze mehr ist, wo der Vater hierhin 
geht und die Mutter dorthin, die Söhne an diese, 
die Töchter an jene Stelle hineilen, um ihre Erho¬ 
lung und Freude zu genießen, da wird man ver¬ 
geblich eine gediegene Tugend suchen ja da wird 
ein eigentliches Tugendleben ganz unmöglich. Denn 
da schwindet im Taumel der Genüsse und im Leicht¬ 
sinn des Lebens jeder ernste Sinn, schwindet jedes 
höhere, ideale Streben, schwindet schließlich selbst die 
Ähnung, was wahre, echte Tugend ist; da kennt 
und übt man kein rechtes Gebet mehr, und wo man 
nicht betet, kann man auch nicht recht leben, kann 
es keine gründliche Tugend geben. Firniß, Schein, 
Lüge gilt in einer solchen Familie als Tugend. 
Man ist zufrieden mit einem feinen, glatten 
Wesen, unter welchem alle Gemeinheit der Sünde 
verborgen sein kann. Die wahre Tugend will nur 
in der Stille gedeihen. Das haben, wie schon 
eingangs bemerkt wurde, die Heiligen wohl gewußt, 
und darum liebten sie die Einsamkeit und mieden 
selbst im Verkehr mit der Welt so viel als möglich 
alle unnöthige Zerstreuung. Das hat uns aber vor 
Allem der göttliche Heiland selbst durch sein eigenes 
Beispiel dringend an's Herz legen wollen. Darum 
Jahre in der stillen, 
lebte er bis zum dreißigsten 
heiligen Familie zu Nazareth und widmete nur drei 
Seseneoe 
Erzbischöfliche Diözes: 
aneten uniein 
und
	        
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