Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Die christliche Familie

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Ja haben sie nicht selbst allen Sinn und alles Ver¬ 
ständniß für denselben verloren? Wo aber in einer 
Familie die Frau, die Mutter kaum mehr eine rechte 
Ähnung hat von ihren wichtigen Pflichten, da ist es 
unmöglich, der Sünde mit Erfolg zu wehren. 
Sind nicht zu oft die Kinder einer Familie, in 
der man keine stille Häuslichkeit kennt, früh mit der 
Sünde, ja mit großen Lastern bekannt geworden 
und haben schon, da sie kaum den Schuljahren ent¬ 
wachsen waren, ein Leben begonnen, das nur eine 
fortgesetzte Kette von Sünden und Thorheiten aller 
Art ist? Sind nicht endlich durch Mangel an christ¬ 
licher Häuslichkeit in den Familien vielfach unsere 
Dienstboten gänzlich ausgeartet? Man hat sie nicht 
mehr als Angehörige des Hauses betrachtet; man 
hat sie vielfach von dem pflichtmäßigen Besuch des 
Gottesdienstes abgehalten; man hat ihnen, wenn sie 
ihre Arbeiten gethan, volle Freiheit gelassen. Sie 
konnten lesen, was sie wollten; sie konnten hingehen, 
wohin sie wollten; man kümmerte sich nicht darum, 
wenn sie nur am Morgen wieder zur bestimmten 
Zeit an ihrer Arbeit waren und wenn sie nur diese 
verrichteten. So waren diese armen jungen Geschöpfe 
großen Gefahren ausgesetzt und haben im Laufe der 
Jahre ihren christlichen Sinn, die Reinheit der Sitten 
und damit aber auch meistens die Willigkeit und 
Treue in ihrem mühevollen Berufe eingebüßt. Sind 
Serenrene 
Erzbischöfliche Diözes: 
lenene nen e unbenehene 
und
	        
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