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Ja haben sie nicht selbst allen Sinn und alles Ver¬
ständniß für denselben verloren? Wo aber in einer
Familie die Frau, die Mutter kaum mehr eine rechte
Ähnung hat von ihren wichtigen Pflichten, da ist es
unmöglich, der Sünde mit Erfolg zu wehren.
Sind nicht zu oft die Kinder einer Familie, in
der man keine stille Häuslichkeit kennt, früh mit der
Sünde, ja mit großen Lastern bekannt geworden
und haben schon, da sie kaum den Schuljahren ent¬
wachsen waren, ein Leben begonnen, das nur eine
fortgesetzte Kette von Sünden und Thorheiten aller
Art ist? Sind nicht endlich durch Mangel an christ¬
licher Häuslichkeit in den Familien vielfach unsere
Dienstboten gänzlich ausgeartet? Man hat sie nicht
mehr als Angehörige des Hauses betrachtet; man
hat sie vielfach von dem pflichtmäßigen Besuch des
Gottesdienstes abgehalten; man hat ihnen, wenn sie
ihre Arbeiten gethan, volle Freiheit gelassen. Sie
konnten lesen, was sie wollten; sie konnten hingehen,
wohin sie wollten; man kümmerte sich nicht darum,
wenn sie nur am Morgen wieder zur bestimmten
Zeit an ihrer Arbeit waren und wenn sie nur diese
verrichteten. So waren diese armen jungen Geschöpfe
großen Gefahren ausgesetzt und haben im Laufe der
Jahre ihren christlichen Sinn, die Reinheit der Sitten
und damit aber auch meistens die Willigkeit und
Treue in ihrem mühevollen Berufe eingebüßt. Sind
Serenrene
Erzbischöfliche Diözes:
lenene nen e unbenehene
und