Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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wenn Professoren selbst in Gegenwart von königlichen 
Ministern ruhig ihren Unglauben auskramen dürfen, 
kann man sich denn da noch wundern, daß der Betrug 
und jegliche Art von Ungerechtigkeit immer allgemeiner 
werden, allgemeiner werden trotz der verdoppelten An¬ 
zahl der Polizeidiener und trotz der vermehrten und 
vergrößerten Gefängnisse? Kann man sich da wundern, 
daß man nur den einen Grundsatz noch zu kennen 
scheint: Erwerbe dir auf jede nur mögliche Weise; doch sei 
so klug, der Polizei nicht in die Hände zu fallen, um der 
Gefängnißstrafe zu entgehen. „Wo Gott nicht haushält, da 
sichern tausend Riegel nicht," sichern auch tausend Gefäng¬ 
nisse, tausend Polizeidiener nicht; ja da muß man fürchten, 
daß die Wächter der Ordnung, die Richter und Beamten, 
mit der Zeit selbst die ersten Diebe und Betrüger werden. 
Doch genug; das Gesagte mag genügen, um zu 
zeigen, daß die Anerkennung Gottes ein wahres Be¬ 
dürfniß für die Menschheit ist, daß es für uns Alle, 
für Haus und Staat, für Schule und Heer, für Arm 
und Reich nur eine Bedingung des Heiles gibt, nämlich 
der gläubige Aufblick zu unserem Gott im Himmel. 
Möchte das doch unsere Zeit sich recht zu Herzen nehmen, 
unsere Zeit, die so reich ist an Noth und Elend, an 
Verwirrung und Unordnung, an Sünden und Lastern, 
unsere Zeit, die des Friedens, der inneren Stärke 
und Heilung so sehr bedarf. Möchten doch vor Allem 
unsere Männer in diesen ernsten Tagen ihr richtiges 
Verhältniß zu Gott erfassen und darnach ihr Leben 
einrichten! Das wäre Heil und Rettung für uns und 
Digtalsserungsvorage 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
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