Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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das wird aber nur dann geschehen, wenn es sich sagen 
muß, daß der Vater es nicht aus Rachsucht, sondern 
nur aus wahrer Liebe straft. 
Der Vater muß dann weiter stets ein wach¬ 
sames Auge auf die Kinder, auf ihre 
Neigungen und Fehler, auf ihr Betragen 
und ihren Umgang haben. Ein Gärtner wacht 
über seine Blumen und Pflanzen; er wehrt den schäd¬ 
lichen Insekten, schneidet die üppigen Auswüchse ab 
und jätet das Unkraut zeitig aus, damit seine Blumen 
keinen Schaden leiden. Ein Hirt wacht mit großer 
Sorgfalt über seine Heerde, daß kein Schäflein ver¬ 
loren gehe oder irgendwie beschädigt werde. Sollte da 
ein christlicher Vater nicht noch viel wachsamer sein 
bezüglich seiner theueren Kinder, damit sie keinen Scha¬ 
den erleiden an ihrer unsterblichen Seele, damit ihr 
Glaube und ihre Unschuld nicht in Gefahr kommen? 
Wie besorgt sind gewöhnlich die Väter für die Ge¬ 
sundheit des leiblichen Lebens ihrer Kinder? Bei jeder 
nur etwas bedenklichen Krankheit derselben gerathen sie 
in große Besorgniß; sie nehmen die Hilfe der tüchtig¬ 
sten Aerzte in Anspruch; keine Mühe, kein Opfer an 
Zeit und Geld ist ihnen zu viel. Das soll nicht ge¬ 
tadelt werden im Gegentheil diese Sorgfalt verdient 
so lange sie vernünftig bleibt, nur Lob und Anerken¬ 
nung. Aber christliche Väter, ist die unsterbliche 
Seele mit ihrer erhabenen Bestimmung und dem 
himmlischen Schmuck der heiligmachenden Gnade nicht 
unendlich mehr werth als der Leib, diese handvoll 
Digitalisierungsvo 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung 
age.
	        
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