Full text: Matthias <von Bremscheid>: ¬Der christliche Mann in seinem Glauben und Leben

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ten haben, müßt ihr, Väter, vor Allem darauf bedacht 
sein, daß ihr eueren Kindern eine gute christliche Er¬ 
ziehung angedeihen lasset. Ist es aber wirklich für 
euch eine ernste Herzensangelegenheit, daß euere Kinder 
gut und tugendhaft werden, so müßt ihr ihnen zunächst 
selbst ein gutes Beispiel geben. Ich stelle das an die 
Spitze, weil es das Wichtigste ist bei der Erziehung. 
Ein Sprichwort sagt: „Worte bewegen, Beispiele reißen 
hin." Der heil. Cyprian macht die schöne Bemerkung: 
„Die Werke haben auch ihre Zunge, und sie sind noch 
weit beredter als der Mund." Dann wendet er sich 
an die Eltern und spricht: „Euere Kinder werden mehr 
auf das Acht haben, was ihr thut, als auf das, was 
ihr redet." Und ein anderer Kirchenvater sagt: „Die 
Kinder lernen mehr durch das gute Beispiel, als durch 
viele Worte. 
Besonders wichtig ist aber für die Kinder das Bei¬ 
spiel des Vaters, weil derselbe vor ihnen dasteht als 
der Träger einer höheren, von Gott ihm geschenkten 
Auctorität, zu dem sie mit großer Ehrfurcht aufschauen. 
An dem herrlichen Beispiele eines vorzüglichen Vaters 
wachsen darum die Kinder empor und gedeihen gut, 
wie der Epheu sich an der festen Mauer emporrankt 
und in die Höhe strebt. Ist dagegen das Beispiel des 
Vaters ein schlechtes und unchristliches, so sind nur zu 
oft alle Bestrebungen einer guten Mutter fast nutzlos, 
besonders aber bei den Söhnen, die gar zu leicht in 
die Fußstapfen des Vaters eintreten. Man kann sich 
darüber auch nicht wundern. Wie sollen die Kinder 
Nigitalisierungsvorlage 
 
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
	        
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