Beschreibung von Venedig.
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III. Theil.
Margaretha Miani, 1516 aufgeführt wurde. Der
Baumeister derselben war Guglielmo da Bergamo.
Das Kloster ist edel und schön, mit angenehmen
Gärten umgeben, und hat eine beträchtliche Bibliothek
von gedruckten Büchern und Handschriften. Von den
leztern ist bereits ein Verzeichniss gedruckt, und ein an¬
deres, das die Ausgaben des 15. Jahrhunderts enthält,
deren eine beträchtliche Anzahl ist, soll noch erscheinen.
Man zeigt auch hier unter anderem einen mit der Feder
auf Pergament in Mignatur verfertigten Globus, der einen
Mönchen dieses Klosters zum Urheber hat, und so vieles
Auffehen machte, dass verschiedene Medaillen mit Bezug
darauf und dem Bilde diefes Mönchen geprägt wurden.
Auf dieser Insel haben die Engländer ihr Begräbniss,
Castello St. Andrea.
Eine zur Vertheidigung des Hafens von dem berühmten
Baumeister Sanmichieli erbaute Festung, die zwischen
der Insel Le Vignole und der Spitze des Ufers von
Malamocco liegt. Sie ist mit Batterien versehen, wel¬
che das Wasser bestreichen, hat in der Mitte einen festen
Thurm, von der Stadt-Seite einen halben Mond mit einem
bedeckten Wege, und Raum für eine zahlreiche Besatzung.
Die Aufsicht hat ein hier wohnender venetianischer Patri¬
zier, unter dem Titel eines Castellan.
St. Servolo.
Diese Insel liegt auf der Mittags-Seite der Stadt, und
ward vor dem neunten Jahrhundert von Benediktinern be¬
wohnt, die 816 mit Einwilligung des Doge Angelo
Partezipazio in die Abtey St. Ilario in dem Di¬