Funfzehentes Buch.
Dogad von Venedig.
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auch die Kuppel der Kirche bauen liess. Unter der Orgel
siehet man eine Grabschrift, die Aldus Manutius
einem gewissen Eufebio aus Spanien machte, der sich
in diesem Kloster zum Mönchen einkleiden liess, und Ge¬
sandter des spanischen Hofes bei der Republik gewesen
seyn soll.
In der Sakristei stehet ein schönes Gemählde von
Conegliano, einem Schüler des Gian Bellino,
das man leicht für ein Werk des Meisters selbst
halten würde, wenn es nicht den Namen an der
Stirne trüge. Der Stil und wahre Karakter des Bellino
könnte nicht schöner ausgedrückt seyn, nur dass man hier
etwas mehrere Härte bemerken will. Es enthält die Ma¬
donna unter verschiedenen Heiligen. In der Kapelle zur
Linken des Hochaltars stehet noch ein anderes Gemählde
von ihm mit der Auferstehung Christi in dem nemlichen
Stil. Die Gemählde an der Orgel sind von Dominiko
Campagnola aus Padua. Sie enthalten von aussen
den h. Romualdus unter Mönchen, und eben den Heili¬
gen, wie er den Doge, Peter Orseolo, aufnimmt; und
von innen die Himmelfahrt der Maria, und einen Erzen¬
gel, der die Teufel verjagt. Das Gemählde am Hochal¬
tar ist eines der reichsten und schönsten Werke des Laza¬
rini, und enthält die Anbetung des goldenen Kalbes:
Ein anderes Gemählde von ihm stehet unter dem Chor,
und enthält einen Camaldulenser vor dem Erlöser. In der
Sakristei stehet von ihm ein Christus in Emaus, und die
der Magdalena geschehene Erscheinung, Unter dem Chor
ist eine Handlung eines h. Camaldulensers von Ambrosio
Bono vorgestellt.
Ausserhalb der Kirche stehet eine sehr schöne, ganz
von kostbarem Marmor erbaute und mit vortreflichen
Basreliefs gezierte Kapelle, Emiliana genannt, die durch
ein sehr reiches Vermächtnifs einer venetianischen Dame,