Full text: Volume (3)

Sechszeh. Buch. 
Besitz. a. d. festen L.v. Ital. 
299 
Der Ursprung dieser Stadt verliert sich in dem ent¬ 
ferntesten Alterthum. Unter den Römern machte sie eine 
hübsche Figur. Nach dem Tode des Pompejus wurde 
sie der Empörung gegen das Reich beschuldiget, und von 
Cäsars Truppen zerstöret, auf Fürbitte der Julia aber, 
Cäsars Favoritin, begnadiget und von dem Kaiser selbst 
wieder hergestellet, der eine römische Kolonie dahin sandte, 
und sie Pietas Julia nannte. 1148 ward sie den Vene- 
tianer zinsbar, und 1192 von den Pisanern erobert, de- 
nen sie wieder durch Heinrich Dantolo. entrissen 
wurde. 1228 empörte sie sich von neuem, wurde aber 
durch die Flotte des Jakob Tiepolo eingenommen, 
und fast gänzlich zerstöret. Endlich, da sich die Zahl 
der Einwohner verminderte, und die Stadt ihres Glanzes 
und aller ihrer Schönheiten beraubt war, ergab sie sich 
1267, um nicht gänzlich zu Grunde zu gehen, freiwillig 
wieder an Venedig. Schon mehreremale war die Regie¬ 
rung ernstlich darauf bedacht, dieser Stadt aufzuhelfen, 
und sie volkreicher zu machen; man verschenkte beträcht¬ 
liche Grundstücke, um Einwohner herbei zu locken, al¬ 
lein die äusserst ungesunde Luft vereitelte jede Bemühung 
dieser Art. So vortreflich und fruchtbar der Boden ist, 
und so weit sich das Gebiet erstreckt, so hat doch der ve¬ 
netianische Gouverneur nicht über 7000 Seelen unter sich. 
Zwischen den Klippen bei Pola ist der sehr reiche 
Tonfischfang, der eine der vornehmsten Nahrungsquellen 
dieses Gebiets ausmacht. Am Eingang des Hafens sind 
zwei Maschinen, wo sich während der Jahrszeit der Fi¬ 
scherei einige Männer aufhalten, um acht zu haben, wann 
die Thonne in den Hafen kommen. Sind sie in grosser 
Anzahl in dem Hafen, so geben sie ein Zeichen; worauf 
sogleich der Eingang des Hafens mit Netzen versperrt, 
und die Fische nach Belieben gefangen werden,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.

powered by Goobi viewer