Sechszeh. Buch. Besiti. a. d. festen L. v. Ital.
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eine dritte Ordnung von Quadratfenstern, welche
über diesen Bögen hinläuft. , Die Höhej dieser Bö¬
gen vom Basament bis zu ihrem Schlusse beträgt
16 Fuss, 1 Zoll. An den beiden Enden des Am
phitheaters stehen zwo grosse Arkaden, die als Portale
dienen, und in der Höhe 17: 6; 6; und in der Breite
14: 10; 6 Fuſs betragen. Diese Portale sind von zwei
andern Bögen von gröfserer Oefnung als die übrigen in
die Mitte genommen, so dass sich im ganzen Umfange
sechs Bögen finden, welche die übrigen an Grösse, aber
nicht on Höhe übertreffen.
Die Arbeit ist von toskani¬
scher Ordnung, aber mit besondern Gesetzen, und so
plump und massiv als möglich; aber die Form, mit wel¬
cher die grossen Massen verbunden und aufeinander geserzt
sind, bewundernswürdig.
Ein leichter Kitt verbindet
sie, und überall sind eiserne Pironen oder Klammern an¬
gebracht, die dem Gebäude eine Dauer von so vielen Jahr¬
hunderten versicherten. In der dritten Ordnung ziehet
sich das Gebäude zusammen, so dass unter den obersten
Dachsteinen die gröfste Dicke nicht über einen Fuss und
neun Unzen beträgt. Von den innern Theilen dieses Ge¬
bäudes ist nichts mehr vorhanden, und auf der Seite ge¬
gen dem Hügel beim Eingange ist die erste Arkadenord¬
nung ganz mit Erde verschüttet, welche der Regen von
den benachbarten Hügeln herabgeflösst hat. Man hält
dafür, dass dieses schöne Denkmal des Alterthums nicht
lange nach den Zeiten des Augustus aufgeführt wor¬
den sey.
Ungefähr im Mittelpunkte der Stadt siehet man die
Ruinen von zween Tempeln von korinthischer Ordnung,
die aber nicht gross sind. Der eine gehörte der Sage
nach der Diana, und ist mit dem Pallaste des venetiani¬
schen Repräsentanten so verbunden, dass man ihn kaum
sehen kann; der andere ist noch ganz, das Dach ausge-