Full text: Volume (1)

Viertes Buch. Sestier von St. Polo. 
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Fleisse des Tintoretto; und die viele Sorgfalt, womit jeder 
einzelne Theil ausgeführt und ausgebildet ist, zeugt ge¬ 
nugsam von der genauen und strengen Achtsamkeit, die 
er seiner natürlichen hinreissenden und feurigen Phantasie 
entgegensezte, um diesem Werke den nemlichen Gehalt 
des vorigen zu verschaffen. Ueber diesen zwei Gemälden 
stehen von ihm noch zwei andere. Eines derselben ent¬ 
hält den Tutelarheiligen, der einige Thiere gesund macht, 
und das andere eben denselben, wie er ins Gefängniss 
wandert. Man ersiehet daraus weiter nichts, als dass die- 
ser grosse Meister sich nicht immer gleich war. Ein Werk 
von der ersten Schönheit ist jedoch ein anderes grosses Ge¬ 
mälde von ihm mitten in der Kirche, mit der Vorstellung 
des Teichs zu Bethesda. Ein von einer ausserordentlich 
feurigen Phantasie erzeugtes, und mit glüklicher, gelehrter 
und fertiger Hand ausgeführtes Werk. Die Kritik konnte 
ausser einer übertriebenen Menge von Figuren keinen Ta¬ 
del daran finden. Die übrigen Gemälde von ihm, die 
vordem an der alten Orgel waren, sind jezt zu beiden 
Seiten der neuen an der Wand aufgehängt. Auf der einen 
Seite ist St. Rochus vor dem Pabste, und auf der andern 
die Verkündigung Mariens vorgestellt. In der Höhe der 
Kirche zur Linken stehen schöne Werke des Pordenone, 
nemlich die Bilder des heiligen Christophs, und des heili¬ 
gen Martins zu Pferde, mit Umstehenden. Ein Christus, 
der die Krämer aus dem Tempel treibt, von Fumiani. 
Ein Platfond von ihm stellet den St. Rochus vor, wie er 
an viele Armen Almosen austheilt. Sebastian Ricci 
mahlte in seinen lezten Jahren die Altarblätter der zwei 
ersten Altäre, wovon das eine die Kreuzerfindung, und 
das andere ein Wunderwerk des heiligen Franc, di Paola 
enthält. Das Altarblatt mit dem heiligen Antonius von 
Padua, im Begriff einen Knaben zu heilen, der sich in 
den Fuss geschnitten hatte, ist von Francesco Trevi¬ 
sani, der es von Rom hieher sandte. Franc. Soli¬
	        
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