damit angefüllt werden. In der That ist unter der Vor
aussetzung, daß die Materie ins Unendliche theilbar ist,
eine jede noch so kleine Portion Materie, deren Theile eine
zurückstossende Kraft, mithin eine Tendenz haben, sich von
einander zu entfernen, eine unversiegbare Quelle von Aus
strömungen, die nach allen Richtungen gehen, und sich
im unendlichen Raume verbreiten. Daraus also, daß die
Materie sich ins Unendliche zerstreut, folgt keineswegs, daß
alle Räume leer, und keine Materie mehr vorhanden seyn
werde.
Was die andere Folgerung Kants betrifft, wodurch
er zu zeigen sucht, daß die Anziehung nicht die einzige
Kraft der Materie seyn könne; so beruht sie darauf, daß
er den gewöhnlichen Begriff der Solidität und Jmpene
trabilität verwirft. Mit wie wenig Grund er aber sol
ches thut, habe ich im vorhergehenden gezeigt. Behält
man diesen bisher von allen Physikern angenommenen Be
griff bey; so ist der Schluß ganz unrichtig, daß, wenn
die Anziehung die einzige Kraft der Materie wäre, ihre
Theile sich ins Unendliche nähern, und in einen mathema
tischen Punkt zusammenfließen würden. Sie nähern sich,
kann man sagen, so lange sie können, d. i. so lange noch
leere Räume zwischen ihnen vorhanden sind. Sind keine solche
Räume mehr da; so steht ihrer weitern Annäherung, na
türlicherweise, ihre Impenetrabilität entgegen, und die
Attraction endiget sich in eine Cohasion, wovon die festen
und harten Körper ein Beyspiel sind.
Wenn aber auch die Kantischen Beweise, daß we
der die Zurückstossungskraft allein, noch die Anziehungs
kraft allein, sondern beyde zusammengenommen, die we=