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Monumenten genommen wurde: in Abwesenheit von Granit kann er in der
That auch, was Dauer betrifft, jeder andern Steinart vorgezogen werden. Ba
salt ist in den kurdischen Gebirgen in Ueberfluß vorhanden, besonders in der
Nähe von Dschesirah (dem alten Bezabde), und auch in dem Theile des
Taurus, durch welchen der Euphrat und Tigris einen engen und plötz
lichen Ausgang in die Ebenen von Assyrien haben. Höchst wahrscheinlich
ist es, daß der große Obelisk, der nach der Tradition von der Semiramis
aus den Gebirgen Armeniens gebracht wurde, aus diesem Materiale bestand.
Verschiedene aus ihm gehauene Figuren und Sculpturenfragmente sind zu ver
schiedenen Zeiten in babylonischen Ruinen aufgefunden worden. Der
Boden viele Meilen um Babylon herum ist neu aufgeschwemmtes Land,
und, außer wenn man in eine sehr beträchtliche Tiefe grub, konnte keine zum
Bauen dienliche Steinart erlangt werden; da nun die Einwohner zu ihren
Bauwerken nur an der Sonne getrocknete und gebrannte Backsteine verwenden
konnten, so waren sie folglich gezwungen, solches Material, als zur Auf
bewahrung ihrer Documente besser berechnet war und den Künstler in den
Stand setzte, große und dauerhafte Monumente zu errichten, sich aus der
Ferne zu verschaffen. Der schwarze Basalt aus Armenien eignete sich zu
diesen Zwecken am Besten und konnte auf aus Fellen gemachten Flößen ohne
Schwierigkeit den Euphrat und Tigris hinabgeflößt werden. Fast alle
bis jetzt in Babylonien entdeckten Monumente sind aus diesem Materiale
gemacht.
Ob die Assyrier mit mechanischen Vorrichtungen bekannt waren, die
sie in den Stand setzten, aus großen Entfernungen die zu ihren Monumenten
genommenen enormen Steinmassen zu Lande fortzuschaffen, kann nicht mit
einiger Sicherheit bestimmt werden. Evident ist es aber, daß sie schon in
ganz früher Zeit mit der Rolle am Kloben bekannt waren, wie dies aus einer
Abbildung derselben auf einem Basrelief, von dem eine Skizze*) gegeben
worden, erhellt; welches Basrelief im ältesten Palaste zu Nimrud ge
funden wurde. Ein in einen Brunnen hinabgehender Eimer wird mit einem
Seile, das über eine Rolle geht, die sich um einen eisernen oder hölzernen Zapfen
dreht, gehoben; und dies Alles hat genau die noch heutigen Tages gebräuchliche
**
Form.
Unter den Sculpturen zu Khorsabad befand sich, wie ich glaube, ein
Basrelief, welches die Fortschaffung eines Steinblocks darstellt, der von Men
schen auf einem Wagen fortgezogen wurde.****) Wenn er einmal in der Ebene war,
so würde es nicht viel Mühe gemacht haben, irgend einen Steinblock, wie sie bis jetzt
in den Ruinen entdeckt worden sind, mit Walzen (Rollen) und Hebeln weiter
zu bewegen; und dies besonders noch darum, weil sie nicht eher sculptirt wur
den, als bis sie in den Gebäuden an der für sie bestimmten Stelle standen,
also wenig Sorgfalt zu ihrem Transporte nöthig war. Daß die Alten aber
mechanische Hülfsmittel zur Bewegung großer Massen hatten, geht offenbar
*) Fig. 16.
**) Die Rolle war auch den Aegyptern bekannt. Sir Gardner Wilkin
son beschreibt eine im Museum zu Leyden befindliche, deren Seiten (Hülse) aus
Athul oder Tamariskenholz, die Rolle aus Fichtenholz und das Seil aus Lihf oder
Dattelbaumfasern bestehet.
***) Dieses Basrelief, wenn es sich unter der von Herrn Flandin aus Khor
sabad mitgebrachten Sammlung befindet, ist bis jetzt in Herrn Botta's Werke noch
nicht veröffentlicht worden. Mir ist, als könnte ich mich entsinnen, eine Zeichnung da
von in Herrn Flandins Mappe gesehen zu haben.