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der Errichtung des Gebäudes, enthielten, in den Mauern und unter dem Pflaster
begraben.
Die zur Verkleidung der von sonntrocknen Backsteinen erbauten Mauern
benutzten Platten waren selten über 12 Fuß, in dem alten Gebäude zu Nim
rud gewöhnlich wenig mehr als 9 Fuß hoch, während die menschenköpfigen
Löwen und Stiere, die die Eingänge bildeten, eine von 10 bis 16 Fuß ver
schiedene Höhe hatten. Aber selbst diese kolossalen Figuren erreichten die Höhe des
Zimmers nicht; die Mauern waren noch einige Fuß hoch über sie hinauf in
die Höhe aufgeführt. Diese Obermauer war entweder aus reichbemalten ge
brannten, oder aus sonntrocknen, mit einem dünnen Gypsüberzuge versehenen
Backsteinen, auf den verschiedene Ornamente gemalt waren, erbaut. Man
konnte ihn in den Ruinen im Allgemeinen herausfinden. Der herabgefallene
Gyps hatte sich in dem Schutte häufig erhalten und zuerst wenn er gefunden
ward, hatten die Farben darauf wenig von ihrer ursprünglichen Frische und
ihrem Glanze verloren. Diesen Obermauern ist die vollständige Bedeckung des
Gebäudes, und folglich auch die Erhaltung der Sculpturen zuzuschreiben, denn
sobald das Gebäude einmal verlassen war, fielen sie ein und die ungebrannten
Backsteine wurden wieder zu Erde, die die ganze Ruine verdeckte. Der Haupt
palast zu Nimrud muß auf diese Art begraben worden sein, denn die Sculp
turen hätten nicht so gut, wie es der Fall war, erhalten worden sein können,
wären sie durch nach und nach geschehene Anhäufung von Erde bedeckt wor
den. In diesem Gebäude fand ich einige Zimmer ohne die Verkleidung von
Alabasterplatten. Die ganze Mauer war mit Gyps überzogen und gemalt,
und man konnte noch Prozessionen von Figuren herausfinden. Solcher Mau
ern existiren viele östlich und südlich von demselben Gebäude und in den Ober
zimmern.
Das Dach bildeten wahrscheinlich Balken, welche ganz von den Mauern
unterstützt wurden; kleinere Balken, Bretter und Baumzweige wurden quer
darüber gelegt und das Ganze an der Außenseite mit Kleiberlehm überzogen
In den modernen arabischen Städten Assyriens sind die Dächer auf diese Art
gebaut. Man hat angegeben, daß ein Bogen oder Gewölbe von Mauer zu
Mauer aufgeworfen gewesen sei. Wäre dies der Fall gewesen, so hätte das
Gewölbe aus gebrannten Backsteinen oder Steinen erbaut sein und die
Ueberreste desselben hätten in den Ruinen aufgefunden werden und theilweise die
Zimmer ausfüllen müssen. Es wurden jedoch keine solchen Ueberreste entdeckt.
Sehr merkwürdig ist, daß die Zimmer in allen assyrischen Gebäuden, mit
Ausnahme einer einzigen Halle (Y Plan III.) zu Nimrud, so schmal sind. Die
Halle mag oben ganz offen gewesen sein, und da sie keine Sculpturen enthielt,
ist gar nicht unwahrscheinlich, daß es so war; man kann sich aber doch kaum
denken, daß die andern Zimmer auf diese Art der Atmosphäre und die Be
wohner der Hitze des Sommers und den Winterregengüssen hätten ausgesetzt
worden sein sollen. Daß alle Zimmer so sehr schmal sind, wenn man sie mit
der Länge vergleicht, beweist, daß die Assyrier nicht verstanden, ein Dach zu
*) Plan 4. (S. 200.)
*) Herr Flandin (Vovage archéologique à Niniveh in der Revue des deux
Mondes) giebt an, er habe hinreichend große Massen von gebrannten Backsteinen in
den Zimmern von Khorsabad gefunden, dadurch die Muthmaßung zu rechtfertigen,
daß das Dach über ihnen gewölbt gewesen sei. Ich aber bin sehr geneigt zu bezwei
feln, daß dies der Fall gewesen, und ich glaube, Herr Botta wird auch meiner Mei
nung sein.