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Erläuterungen.
lichen Fassungskraft entziehen; Schwierigkeiten, welche in
deß unsere Erforschung der nächsten Ursachen keineswegs
beschränken.
Specisische Bewegungen sind die Ursachen aller Erschei
nungen. Wenn ich die specifisch wirkende Bewegung dar
stelle, so bestimme ich die Ursache. Eine andere Aufgabe ist
es hinwiederum, die Ursache dieser specifischen Bewegung
anzugeben, und so fort; oder die Ursache der ersten Bewe
gung zu bestimmen. Ich kann die Bewegungen der Körper
auf der Erde auf die Bewegung der Erde selbst — und diese
wieder auf die Bewegungen der Sonne beziehen — und hier
mag meine Erkenntniß still stehen. Vielleicht bin ich außer
Stande, die nächsten Ursachen der Sonnen=Bewegungen
anzugeben, weil der Gegenstand zu groß, und zu entfernt
für meine Beobachtungen ist, und weil es mir an einer un
gezwungenen Analogie fehlt, um mein Urtheil zu leiten;
dennoch wäre es ungereimt, wenn aus meiner Unwissenheit
über diesen besondern Gegenstand geschlossen werden wollte,
daß ich durch Bestimmung aller vorhergehenden Glieder in
der Reihe der Ursachen nichts gewinne.
Theorie der Ebbe und Fluth.
Seitdem der Artikel von der Theorie der Ebbe und
Fluth gedruckt war, ist dem Verfasser eine Theorie über
denselben Gegenstand von Dr. Wallis, vom J. 1665, in
dem ersten Bande der „philosophischen Transactionen", und
eine andere, genau damit übereinstimmende Theorie des Hrn.
James Luccock zu Birmingham, vom J. 1811, zu Gesicht
gekommen.
Beide schreiben die Anhäufung der beweglichen Gewäs
ser, der verschiedenen Bewegung der Erdtheile in der Cy
cloide zu, welche die Punkte auf der Erd=Oberfläche beschrei
ben, indem sich der Erd=Körper auf seiner jährlichen Um
laufs-Bahn um den gemeinschaftlichen Schwerpunkt von
Erde und Mond bewegt.
Des Verfassers Theorie läuft zwar auf dasselbe Prinzip
wirklich vorhandener Bewegung hinaus, aber außer dieser
Bewegung hat er noch andere angeführt, aus denen sich die