Viertes Kapitel.
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Zeitalter geometrisch bewies, daß dieses Gesetz mit den
Erscheinungen übereinstimmte.
Nach Auflösung der Erscheinungen und Bestim
mung des sie regierenden Gesetzes stellt sich eine an
dere, rein physikalische Frage dar, nämlich in Rücksicht
auf die Ursache, durch welche die Kräfte von Kör
per zu Körper, durch das Sonnen=System, vermöge
dieses Gesetzes verbreitet werden. Ich habe in den
vorigen Kapiteln gezeigt, daß Körper gegen den Mit
telpunkt der Erde fallen, weil jeder Körper auf der
Erde ihren Bewegungen unterworfen ist, und daß das
Bestreben beider Bewegungen dahin geht, die Körper
gegen den Mittelpunkt nach dem Verhältniß ihrer
Dichtigkeit zu treiben. Auch habe ich gezeigt, daß das
die Planetar=Bewegungen betreffende Naturgesetz das
gleiche ist, wie das Gesetz, durch welches Licht, Wär
me, und Gerüche fortgepflanzt werden, d. h. die In
tensität verhält sich umgekehrt, wie das Quadrat der
Entfernung, bloß weil die Kraft in einem divergiren
den flüßigen Medium fortgepflanzt wird; und dieses
Gesetz der Divergenz ist nun gerade das Gesetz, durch
welches alle Qualitäten und Kräfte der Natur vermin
dert oder zerstreut zu werden scheinen.
Es wurde demnach gefolgert, daß, da die Son
nen- und Planetar=Kraft diesem Gesetze gemäß fort
gepflanzt wird, die Fortpflanzung durch eine Flüßigkeit
oder durch ein gasartiges Medium geschieht, so daß es
keiner weitern Bedingung zur Verbindung der ganzen
nannt werden, und würde somit, in mathematischer Bedeu
tung, die beiden Systeme symbolisch vereinigen. Dabey
darf man indessen niemals vergessen, daß das eine auf un
begreiflichen Hypothesen, das andere aber auf den offenba
ren Bewegungen der Natur und ihren unwandelbaren Ge
setzen beruht.