Full text: Phillips, Richard: Über die nächsten Ursachen der materiellen Erscheinungen des Universums

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Drittes Kapitel. 
Offenbar findet daher eine Centripetal=Kraft 
statt, oder ein Streben nach dem Mittelpunkt eines 
Planeten; aber es entspringt nicht aus irgend einem 
verborgenen oder eingebornen Prinzip, oder aus irgend 
einem Bestreben als solchem; sondern aus einem ein 
fachen, angemessenen und verständlichen Mechanismus, 
der sich leicht analysiren und begreifen läßt, und dem 
nach auf alle verschiedenen Erscheinungen angepaßt 
werden kann. Das Gesetz der relativen Kräfte zeigt 
sich überdieß als dasselbe, wie die von Galilei, 
Keppler, Hooke, und Newton bestimmten. Ob 
gleich aber die allgemeinen Resultate übereinstimmen 
mögen, so ist es deßwegen doch nicht gleichgültig, ob 
wir die Erfolge einer wahren oder falschen Ursache zu 
schreiben, oder ob wir nach wahren oder falschen Ana 
logien der Ursachen und Wirkungen schließen. 
Im Gegentheil wird die Kenntniß der wahren Ur 
sachen dieser Erscheinungen sicherlich alle unsere Ur 
theile in Rücksicht auf dieselben aufklären, und mit 
der Zeit zu manchen wichtigen Entdeckungen in der 
Theorie und in der Anwendung führen. Die erste 
Folge derselben ist der Beweis, daß die Projectiv 
kraft Newton's eine eben so unnöthige als ungereimte 
Annahme ist, weil in dem Fall, wenn keine allgemei 
ne Centripetalkraft vorhanden ist, auch keine 
Nothwendigkeit zu einer beständigen Centrifugal 
kraft eintritt, und wir demnach die Physik von einem 
Flecken reinigen. Und ebenso ist es auch, wenn keine 
Gelegenheit für eine Projectivkraft vorhanden ist, ganz 
unnöthig, in Beziehung auf dieselbe ein Vacuum im 
Raume anzunehmen. Gleichwohl bekenne ich, daß ich 
nicht mehr geleistet habe, als den ersten Vorhang zu 
lüften, der bisher den Zugang zu dem Tempel der 
Natur verhüllt hat.
	        
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