Full text: Gren, Friedrich Albrecht Carl: Grundriß der Chemie

zur chemischen Untersuchung der Körper. 57 
durchs Lörhrohr, im Großen, indem man die zu 
schmelzende Körper mitten zwischen die Kohlen in eigenen 
Schmelzöfen bringt; oder man nimmt es in besondern 
Gefäßen vor, die man der erforderlichen Hitze des Ofens 
aussetzt. 
99. 
Beym Löthrohre (Tübus ferruminatorius), das 
von Metall, oder von Glase ist, wird durch Hülfe des 
Mundes zusammengepreßte Luft auf die Flamme eines 
lichtes geleitet, und die dadurch verstärkte Hitze der zu 
schmelzenden Substanz mitgetheilt, die auf einer Unter 
lage, gewöhnlich in der Grübe einer Köhle, liegt. Die 
Vorrichtung, vermittelst eines doppelten Blasebalges die 
luft durchs Löthrohr zu leiten, macht dies nützliche Werk 
zeug auch für Personen brauchbar, deren schwache lun 
ge ihnen kein lange anhaltendes Blasen mit dem Munde 
verstattet, oder die darin nicht die nöthige Fertigkeit be 
sitzen. Dadurch endlich, daß man vermittelst eines ei 
genen Appärats Sauerstoffgas (lebensluft) durchs löth 
rohr leitet, kann man die Hitze der Flamme einer Lampe 
bis zum höchsten Grade verstärken. 
100. 
Beym Hüttenwesen findet das Schmelzen ohne Ge 
fäße unmittelbar zwischen den brennenden Kohlen, auf 
eine sehr einfache Art, in eigenen Schmelzöfen, die 
durchs Gebläse getrieben werden, statt, und die nach 
ihren besondern Zwecken verschiedene Einrichtungen und 
Benennungen haben. 
6. 101
	        
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