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VI. Abschn. Bestandtheile
Indig.
§. 836.
Der Indig (Pigmentum indicum) ist ein blaues
Pigment, das als ein Satzmehl aus der in Ost= und
Westindien wachsenden Anil- oder Indigopflanze ge
wonnen wird. Man bauet von dieser Pflanze in Ame
rica drey Arten, Indigofera tinctoria, I. disperma, und
I. argentea. Die beiden letztern geben weniger Indig,
aber bessern, die erstere wird am häufigsten gebauet. Vor
der Blüthe werden die Stengel mit den Blättern einige
Zolle über dem Boden abgeschnitten, und sogleich nach
dem Reinigen von Erde und Sande durch Abspühlen,
in die Weichküpe gethan, mit Querhölzern darin nie
dergehalten, mit Wasser übergossen, und an einen Ort
im Schatten ruhig hingestellt. Es entsteht dann in kur
zer Zeit eine Art von Gährung unter einer merklichen
Erwärmung; es steigen Luftblasen hervor, und die
Oberfläche des Wassers spielt mit einer ins Kupferfar
bene fallenden Haut. Man muß Sorge tragen, daß
die Gährung nicht zu weit und in Fäulniß übergehe,
wobey aller Indig verlohren gehen würde; muß sie aber
nicht zu früh unterbrechen, weil man sonst zu wenig
Indig bekömmt. Man nimmt daher von fünf zu fünf
Minuten eine Handvoll von dem Kraut heraus, und
wenn man findet, daß die Spitzen weich und bleich,
oder die stärkern Blätter bleich werden; so läßt man so
gleich die grüngefärbte Brühe in die Rührküpe ab,
worin man sie mit Krücken und Schaufeln in starke
Bewegung setzt. Sie läßt dann einen blauen flockigten
Boden¬