Full text: Wāqidī, Muḥammad Ibn-ʿUmar: Geschichte der Eroberung von Mesopotamien und Armenien

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unterrichtete ihn von der Einladung, die der Sohn des Fürsten von 
Senasena erhielt: denn vor Zeiten war der Vater Bugur’s sein Herr ge 
wesen, und er hatte Bugur erzogen; darnach aber sandte ihn Bugur’s 
Vater mit andern Geschenken dem Vater Tarun’s: und dieser überliess 
ihn seiner Tochter zum Dienst, weil er ein gewandter und verständiger 
Diener war. Als er nun sah, wie der Sohn seines alten Herrn, den er 
selbst erzogen hatte, und den er liebte, Tarun liebte und sie ihn nicht 
sehen wollte, sondern ihr Herz einem andern zuwandte, entdeckte er 
ihm alles. 
Bugur aber äusserte nichts bis zur Nacht; dann rief er die Vor 
nehmen und Anführer seines Heeres zusammen, und sprach zu ihnen: 
„Seid gewiss, dass ich von euch nichts fordere, was ich nicht für mich 
selbst will, und dass ich euch nur darum gebiete, weil, der Messias 
weiss es! ich weiser bin, als ihr es seid.“ Sie antwortéten: „Unser 
Herr, sage uns, was du willst, damit wir gehorchen, und dein Wort 
vollbringen.“ „So wisset denn, sagte er weiter, dass wir zum Verderben 
unserer Seelen gehen; denn diese Araber bestehen nicht aus eigener 
Macht, sondern das Auge der Vorschung ist auf sie gewandt und mit 
ihnen. Schahriam’s Heer ist nicht grösser, als das des Heraklius, dem 
alle Kreuzesdiener beistanden von den äussersten Gränzen der Römer 
vom Bosporus und Szaid; und er sandte sein Heer unter Mahan dem 
Armenier an den Jarmuk, aber sie besiegten es, und tödteten seine 
Feldherrn und seine Reisigen, und gewannen Syrien. Ich weiss, dass 
Schahriam vor ihnen nicht bestehen wird am Tage der Schlacht; haben 
sie ihm doch schon einen Theil seines Reichs, Roha, Harran, Serudsch, 
Amek, Bira, und das Land des Chabur entrissen; Mardin und das 
Schloss Marien’s (Ralaa el Marra) 79) ist in ihrer Gewalt; sie haben 
Rarkisia mit der Umgegend und die beiden Schlösser Soba und Deluiba 
erobert; sie haben den Fürsten Schahriadh getödtet und sein Heer in 
die Flucht gejagt. Wenn sie denn das Reich Schahriam’s gewonnen 
haben, so werden sie sich gegen euch wenden, euer Land einnehmen, 
eure Heere besiegen, eure Schätze rauben, eure Weiber wegführen, und 
eure Kinder zu Sklaven machen. Ich rede wohlmeinend für euch. Ich 
weiss und bin gewiss, dass die Araber Leute von Wort sind, und dem, 
der den Frieden von ihnen sucht, und sich, die Seinigen und seine 
Güter und sein Land ihnen ergiebt, ihr Wort halten und treu sind. 
Und hört mich ferner: Liebe ist keine Schande. Mein Herz brennt 
wegen des Mädchens Tarun; sie aber hängt an Musch von Senasena; 
heirathet er sie, so werden sie mit vereinter Macht uns überfallen und 
unser Gebiet einnehmen, so dass uns keine Stätte bleibt. Meine Absicht
	        
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