Fürsten von Hekkarie suchen, und wir gerathen darüber in Gefahr. Sende
also von deinen Grossen den Arabern Geissel, damit sie uns trauen.“
Er wollte aber dieses, damit, wenn er die Stadt überlieferte, kein Auf
stand gegen ihn entstände, und damit die Fürstin keinen Beistand bei
den Grossen fände.
Solche Geissel wurden dem Abdalla ben Otban übergeben, und als
er sie erhalten hatte, sandte er die geforderten zehn Gefährten des Pro
pheten. Jukinna liess diese nach dem grossen Thurm Mundhir's führen,
damit die dort befindlichen Soldaten keinen Aufruhr erregten, weil der
Reichthum der Einwohner dort war. Dann meldete er der Fürstin, dass
diese nun in ihrer Gewalt wären; morgen würde er sie auf dem Thurm
den Arabern zeigen, und ihnen andeuten, dass, wenn sie nicht abzögen,
ihre Gefährten getödtet werden sollten. „Aber, sprach sie, werden sie
dann nicht unsern Geisseln dasselbe thun?“ Jukinna antwortete ihr:
„Wenn die Sache so ist, und du dein Volk fürchtest, so unterhandle
mit den Arabern, und übergieb ihnen die Stadt.“ Und sie erwiederte:
„Sorge für uns, mein Herr, nach deiner Rlugheit.“ Jukinna antwor
tete: „Gehorsam und Unterthänigkeit. Siehe ich will zu jenen Leuten
in den Thurm gehen, und hören, was die Forderungen ihres Feld
herrn sind.“
Nun ging er nach dem Thurm, und versammelte die Gefährten, und
erzählte ihnen, was er von Armanusa gehört hatte, und wie seine Ab
sicht wäre, die Stadt zu überliefern. „Und wenn ihr das Kriegsgeschrei
hört, schloss er, dann vereinigt euch mit denen, die im Thurm sind.“
Dann übergab er ihnen die Mauer zur Bewachung, und entliess die
Einwohner nach ihren Häusern: denn mir, sagte er, ist die Vertheidi
gung der Mauern anvertraut.
Als der Tag mit seiner Fröhlichkeit sich neigte, und die Nacht mit
ihrer Finsterniss hereinbrach, befahl er seinen Gefährten, zum Thore
zu gehen, sich der Wachen zu bemächtigen, die Riegel zu zerbrechen
und die Retten herunter zu lassen; einige von ihnen sollten dann zu
dem Heere der Araber gehen, und sie auffordern, dass sie ihre Pferde
besteigen, zum Thore reiten und unter dem Segen und Beistand Gottes
in die Stadt einziehen. Dies geschah; die Araber kamen von allen
Sciten herbei, und schwangen ihre Schwerter, und eilten zur Stadt,
dieser zu Fuss und jener zu Pferde, alle begierig nach dem Streite für
den Glauben und nach der Gnade des Allbarmherzigen. Als die Mos
lemin unter dem Schutze der Finsterniss in Rarkisia einzogen, erhob
Jukinna seine Stimme zum Tehlil und Tekbir; seine Leute, seine
Vettern und alle Moslemin erwiederten den Ruf; die Einwohner von