Mann ohne Lastthiere und ohne Gepäck, ohne Ramele und ohne Waffen
kommt, so wisse, dass er wirklich ein Flüchtling sei; alsdann ehre ihn
und erhöhe seinen Platz. Sollte es anders sein, so lässt sich das nicht
verhehlen.“ Ischkefasz ging also auf den Rath seines Wefirs (mit seinem
Heere) dem Jukinna entgegen, während der Wefir im Schlosse blieb.
Unterdessen hatte Jukinna’s Tochter in ihrem Schlosse die Ankunft ihres
Vaters erfahren, und begab sich durch einen unterirdischen Gang nach
dem Schlosse des Ischkefasz. Diesen fand sie nicht mehr, sondern an
seiner Statt den Wefir Scharhun in seiner Amtskleidung. Er empfing
sie mit Ehrerbietung, stand vor ihr auf, und liess sie auf dem vornehm
sten Platz sitzen. Er sagte zu ihr: „Königin, nimm dich in Acht, und
wache für deinen Vater. So und so hat es sich creignet. Ich sorge,
dass dieser Verruchte deinem Vater ein Leides thue24). Wisse, dass
dein Vater diesen Arabern nur darum folgt, weil er (wahrlich gewiss
ist, dass ihr Glaube wahr, und ihr Wort wahrhaft ist.“ Das Mädchen
fragte ihn: „Und was sagst du zu ihrem Glauben?“25) Und er schwur
bei Gott, ihr Glaube sei der wahre; aber diese Meinung sei sein ver
borgenes Geheimniss, das er keinem äusser ihr entdeckt habe; (dann
erzählte er ihr, was ihm im Rloster mit Warke ben Szamet begegnet
war); das Mädchen lächelte, und sagte: „Wahrlich, mir gefällt, was
mein Vater billigt, aber schweige (sonst werden wir beide untergehen).“
Als Ischkefasz Abdalla Jukinna begegnete, war es schon Tag. Er
näherte sich, sie grüssten sich gegenseitig, stiegen von ihren Pferden
ab, umarmten sich, und suchten sich auf alle Weise Liebe zu erzeigen.
Sie setzten dann zusammen ihren Weg nach dem Schlosse fort, und
mit ihnen Jukinna’s Gefährten. Und Jukinna fand seine Tochter, und
sie drückte ihn an ihre Brust und weinte; und Jukinna weinte auch ob
der Süssigkeit des Wiedersehens.
Ischkefasz aber dachte in seinem Sinn, wie er Jukinna ergriffe. Er
sprach zu ihm: 0 Fürst, was denkst du von diesen Arabern wegen
ihrer Religion, ihrer Gerechtigkeit, und der Verwaltung ihrer Regierung?“
Da antwortete Jukinna: „Das Volk sagt, dass sie kein Reich von dieser
Welt, sondern ein ewiges suchen; und obgleich sie über Syrien und
Aegypten herrschen, sei doch kein Wandel in der Demut ihrer Seclen und
in ihrer Armut. Ich aber, der einst glaubte, dass die Wabrheit bei ihnen
sei, und ihnen eifrig treu war, und ihnen Tripolis, Antiochia, (Akka,
Tyrus und Laodicea) eroberte, floh von ihnen, als ich ihre Geheimnisse
entdeckte, und sie deutlich kennen gelernt hatte. Und wahrlich, ich
weiss, dass der Messias mir zürnet, weil ich seinen Glauben verliess,
und seine Gebote vom Abendmahl und die Vorschriften Johannis des